Papendiek
Im Mittelalter war der Fachwerkbau der mit
Abstand am weitesten verbreitete Bautyp für
die Errichtung von Gebäuden. Wie lange
damals an den Bauten gearbeitet wurde, ist
unbekannt. Wahrscheinlich ging es deutlich
schneller, als man heute erwarten würde.
Damals wurden die schweren Balken für die
Fachwerkhäuser oft mit einfachen
mechanischen Hebevorrichtungen angehoben,
die von Menschenkraft betrieben wurden.
Krananlagen, wie wir sie heute kennen, gab es
damals kaum. Stattdessen nutzten die
Baumeister und Handwerker Techniken wie
Rollen, Hebel und Seile, um die Balken in
Position zu bringen.
Eine häufig verwendete Methode war die
Verwendung von Holzbohlen oder Rampen, die
schrittweise angehoben und durch Keile oder
Unterstützungen stabilisiert wurden. Oftmals
wurde auch auf improvisierte Baugerüste
zurückgegriffen, um die Balken an die richtige
Stelle zu bringen. Diese simplen Techniken
erforderten viel körperliche Arbeit, aber auch
umfassendes Wissen und Erfahrung, um die
sperrigen Holzbalken sicher zu montieren.
Die mittelalterlichen Straßennamen sind meist
auf ein Gebäude, die Art der Straße oder den
Straßenverlauf zurückzuführen. Der Sinn des
Straßennamens „Papendiek“ erschließt sich
nicht sofort. Er hat etwas mit dem
Dominikanerkloster der vorherigen Station zu
tun. Die Dominikanermönche wurden auch als
Pfaffen bezeichnet. Direkt am Kloster lag ein
Fischteich, der wahrscheinlich mit dem
Leinekanal verbunden war. Früher wurde ein
Teich auch als „Diek“ bezeichnet. Die Straße
wurde folglich „Paffenteich“, oder eben
„Papendiek“ genannt. Schon im Jahr 1381
taucht der Name erstmals auf.