Bodenfelder Synagoge

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es bis um etwa 1990 kaum jüdische Bürger in Göttingen, die Synagoge war nach den Zerstörungen der Novemberpogrome von 1938 aus dem Stadtbild verschwunden (vgl. Station 8). Ab etwa 1990 wuchs die jüdische Gemeinde in Göttingen wieder, vor allem durch den Zuzug aus Russland und Osteuropa nach dem Ende des Kalten Krieges. Dadurch gründete sich im Jahr 1994 wieder eine jüdische Gemeinde in der Stadt. Ab 1996 entstand der Wunsch, wieder eine Synagoge in Göttingen zu haben und an die lange Geschichte jüdischen Lebens anzuknüpfen. Zunächst erwarb die Gemeinde das Haus in der Gartenstraße. Auf der Suche nach einer Synagoge bestand das Ziel, die alte Bodenfelder Synagoge im Weserbergland aus dem Jahr 1825 zu erhalten. Sie war ursprünglich das Gotteshaus der Synagogengemeinde Uslar-Bodenfelde- Lippoldsberg. Das Gebäude hatte die Novemberpogrome von 1938 weitestgehend unbeschadet überstanden, weil es damals an einen Handwerker im Ort verkauft wurde, der den Bau zu einem Schuppen umfunktionierte. Dennoch war sie am Ende des 20. Jahrhunderts in schlechtem, marodem Zustand und wäre beinahe eingestürzt. Also entschied man sich, die Synagoge in Bodenfelde abzubauen und in Göttingen im Garten des Gemeindehauses wiederaufzubauen. Dadurch wurde sie vor dem Verfall gerettet. Genau 70 Jahre nach dem Novemberpogrom von 1938 wurde sie 2008 feierlich eingeweiht.
Lage von Bodenfelde
 OpenStreetMap contributors