Wohnhaus von Paul Dirac

Paul Dirac (*1902, †1984) war einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts und Mitbegründer der modernen Quantenphysik sowie der Quantenfeldtheorie. Im Jahr 1928 entwickelte er die berühmte Dirac-Gleichung, eine relativistische Wellengleichung für Elektronen, die später zur Vorhersage des Positrons (des Antiteilchens des Elektrons) führte und somit den Grundstein für die Antimaterie-Forschung legte. Paul Dirac hatte während seiner akademischen Laufbahn enge Verbindungen nach Göttingen. Mehrfach besuchte er in den 1920er Jahren das Göttinger Institut, um sich mit Max Born und Werner Heisenberg über die neuesten Entwicklungen der Quantenphysik auszutauschen. Im Jahr 1925 formulierte Werner Heisenberg die Matrizenmechanik, eine der ersten mathematischen Beschreibungen der Quantenphysik. Dirac war von Heisenbergs Arbeit beeindruckt und entwickelte daraus seine eigene, elegantere bra-ket-Notation, die bis heute in der Quantenphysik verwendet wird. Während seiner Zeit in Göttingen und durch seine Korrespondenz mit den dortigen Forschenden trug er wesentlich zur Weiterentwicklung der Quantenphysik bei. Sein berühmtes Werk „The Principles of Quantum Mechanics“ aus dem Jahr 1930 basiert auf vielen Erkenntnissen, die in Göttingen entstanden sind.
Die normale Quantenphysik funktionierte nur bei niedrigen Geschwindigkeiten, aber Teilchen wie Elektronen können fast Lichtgeschwindigkeit erreichen – dann gelten wieder andere Regeln. Also brauchte es eine Gleichung, die die Regeln der Quantenphysik berücksichtigt und zugleich mit der Relativitätstheorie (Einstein) vereinbar ist. Diese Gleichung fand Paul Dirac im Jahr 1928 - Dirac-Gleichung. Nebenbei entdeckte er auch noch die Antimaterie und den Spin. Antimaterie besteht aus Antiteilchen - es sind die Spiegelbilder von normalen Teilchen – mit entgegengesetzten (z. B. positiv statt negativ) Eigenschaften. Seine Gleichung bestimmte auch den Spin, eine Art Eigendrehung eines Teilchens.
Während seines längeren Aufenthaltes in den Jahren 1927/1928 lebte Paul Dirac in diesem Gebäude im Schildweg.