Dom St. Nikolai
Um das Jahr 1263 wird an dieser Stelle
erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt, die
durch das Kloster Eldena (etwas 5 km östlich,
vgl. Station 1) errichtet wurde. Sicherlich gab
es hier bereits vorher eine Kirche, denn schon
bald nach der Klostergründung 1199
entwickelte sich auch das Fischerdorf an der
Ryck, die Anfänge der Stadt Greifswald.
Um 1457 wurde diese alte Kirche komplett
umgestaltet und der heutige Kirchenbau
entstand. Der Neubau fällt mit der Gründung
der Universität zusammen (vgl. Station 10), als
die Kirche um ein Kollegiatstift erweitert
wurde. Zu dieser Zeit gehörte Greifswald zum
Bistum Cammin, wodurch die Kirche St.
Nikolai zum Dom erhoben wurde.
In den folgenden etwa 100 Jahren entstand
eine der schönsten backsteingotischen Kirchen
Norddeutschlands mit einer prächtigen
Fassadengestaltung. Gleich zweimal wurde der
Turm in den folgenden Jahrhunderten durch
Stürme zerstört (1515 und 1650), wodurch es
auch zu Schäden am Langhaus kam. Nach dem
zweiten Unglück wurde der heutige Turm
errichtet, wobei die Stralsunder Marienkirche
als Vorbild diente.
Im 19. Jahrhundert wurde insbesondere das
Innere der Kirche umgestaltet und komplett
verputzt, um dem damaligen Zeitgeschmack
der Romantik zu entsprechen. Dieser radikale
Umbau im Stil der Neogotik sollte als Zeichen
nationaler Erneuerung dienen und die Kirche
für die Zukunft bereit machen. Dass dabei
zahlreiche mittelalterliche Ausstattungsstücke
unwiederbringlich zerstört wurden, störte
damals niemanden. Trotz dieser „Erneuerung“
im 19. Jahrhundert haben sich einige sehr
sehenswerte Stücke in der Kirche bewahrt – ein
Blick in die Kirche ist daher sehr lohnenswert.
Dom St. Nikolai
Dom St. Nikolai