ehemaliges Spital St.

Spiritus

Das Spital St. Spiritus wurde um 1280 von der Stadtverwaltung gegründet. Es diente als Altenheim und Krankenhaus, aber auch als Unterkunft für Reisende. Um 1596 wurde die Spitalkirche letztmals als „Olde Hilligengeist Kerke“ erwähnt. Daher ist davon auszugehen, dass das Spital zwar von dem Stadtrat errichtet und finanziert wurde, betrieben wurde es jedoch durch den Orden des Heiligen Geistes, wie die meisten Spitäler Deutschlands zu dieser Zeit. Spitäler zu dieser Zeit hatten jedoch nicht nur die Aufgabe, sich um die armen und alten Bewohner zu kümmern. Oftmals besaßen die kirchlichen Stiftungen, zu denen auch die Spitäler zählten, große Ländereien rund um die Städte. Diese wurden an örtliche Bauern verpachtet. Dadurch verfügten viele der Spitäler über großen Besitz und fungierten nicht selten als mittelalterliche „Banken“. Besonders in den Hansestädten benötigten die Händler oftmals Gelder, um ihre Verkäufe zu machen. Hier konnten sie sich Geld leihen, um dann beispielsweise in den hanseatischen Niederlassungen in Skandinavien oder im Baltikum Waren zu kaufen, die sie dann hier weiterverkauften. Im Zuge der Reformation wurde das Spital aufgelöst und die Kirche abgerissen. Die heute noch erhaltenen Bauten des ehemaligen Spitals wurden anderweitig genutzt. Daher ist von der ehemaligen Inneneinrichtung nichts mehr erhalten. Heute dient das Areal als Kulturzentrum.
St. Spiritus