Kirche St. Jacobi
Die Kirche St. Jacobi ist die kleinste und
jüngste Pfarrkirche der mittelalterlichen Stadt
Greifswald. Sie steht mitten in der Neustadt
und war im Mittelalter dessen Pfarrkirche.
Bereits wenige Jahre nach der Stadtgründung
dehnte sich Greifswald in diese Richtung aus
und es entstand ein Stadtviertel für Arbeiter
und Handwerker. Um 1320 war der Bau der
Kirche St. Jacobi weitestgehend abgeschlossen.
Typischerweise hatte im Mittelalter jedes
Stadtviertel eine eigene Kirche. Die damalige
Gesellschaft war noch sehr stark kirchlich
geprägt und selbstverständlich ging jeder
mindesten einmal in der Woche zum
Gottesdienst. Dabei waren manche Städte strikt
nach den jeweiligen Pfarrbezirken aufgeteilt. Es
war den Bewohnern einer Straße damit
vorgeschrieben, welcher Kirche sie angehörten,
und wo sie zum Gottesdienst gehen mussten.
Erst in der frühen Neuzeit lösten sich diese
strengen Pfarrbezirkszugehörigkeiten langsam.
In den Jahrhunderten nach ihrer Errichtung
wurde die Kirche mehrfach umgebaut und
erweitert oder bei Kriegen zu großen Teilen
zerstört. Die größten Zerstörungen erlitt die
Kirche während der napoleonischen Kriege (um
1800), als die Kirche einer Ruine glich. Den
damaligen Zustand hielt der Greifswalder Maler
Caspar David Friedrich (vgl. Station 2) in einem
seiner Gemälde fest. Ab 1817 wurde die Kirche
nach alten Plänen wiederaufgebaut und im Stil
der Neogotik neu eingerichtet.