St. Trinitatis

Die frühe Geschichte der Schlosskirche liegt bis heute im Dunkeln. Um 1335 wird eine Burgkapelle der damaligen mittelalterlichen Burg rechts des Eyachufers erwähnt. Es ist unklar, ob diese an der Stelle der heutigen Schlosskirche stand, oder im Bereich der mittelalterlichen Burg auf dem Plateau im Bereich des heutigen Stadtschlosses 3 . Die heutige Schlosskirche wurde um 1600 im nachgotischen Stil errichtet. Nachdem der Bau im Dreißigjährigen Krieg beschädigt worden war, ließ Fürst Joseph Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen (*1715, †1769) die Kirche um 1748 im Stil des Barocks umbauen. Damit entstand der heutige Kirchenbau. Trotz der Zerstörung und dem anschließenden Umbau sind einige Kunstschätze aus der Zeit des Kirchenbaus erhalten, beispielsweise ein spätgotisches Kruzifix, das Chorgitter und der prächtige Hauptaltar. Die Kirche wurde zwischen 2013 und 2015 umfassend saniert. Bereits das Einrüsten der Kirche hoch über der Unterstadt gestaltete sich als große Herausforderung. Man kann nur erahnen, unter welchen Arbeitsbedingungen man die Kirche im 17. Jahrhundert errichtete. Man nutzte die Gelegenheit der Sanierung, um die Kirche genauer zu untersuchen und sich ein umfassendes Bild über den baulichen Zustand zu verschaffen. Man analysierte beispielsweise alle Kunstwerke und Fresken der Kirche, um die Schadensbilder genau zu kartieren und in Plänen festzuhalten. Größere Schäden wurden zunächst gesichert, um sie bei der nachfolgenden Sanierung zu beheben. Teilweise kamen schwere Schäden der Fresken zum Vorschein. Bei der Sichtung der Fresken zwischen Chor und Kirchenschiff „ergoss“ sich beispielsweise fast eine Tonne Schutt aus dem Dachraum auf das Gerüst – ohne Gerüst wäre es wohl zu einer Katastrophe gekommen. Dieser Schutt hatte sich unter dem Dach durch einen Hausschwamm-Befall angesammelt. Der Hausschwamm ist ein holzzerstörender Pilz, der bevorzugt in Gebäuden verbautes Holz befällt. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, sich um Baudenkmale zu kümmern und sie regelmäßig zu kontrollieren. Zusätzlich wird deutlich, welcher Aufwand und welche Kosten mit dem Erhalt verbunden sind – gut investiertes Geld.

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Menrad (2018), S. 88