ehemaliger Domplatz
Rund um diesen heute unbebauten Platz (Stand
Herbst 2021) liegen die Ursprünge Hamburgs.
Im Jahr 2014 wurden die archäologischen
Spuren der Hammaburg nachgewiesen. Diese
Burganlage wurde in früher karolingischer
Zeit (um 800) errichtet. Sie war Namensgeber
für das heutige Hamburg.
Die Burg lag an der höchsten Stelle Hamburgs,
wodurch sie vor Hochwasser der Elbe, Alster
und Bille geschützt war. Damals war sie das
einzige Gebäude in dem großen Alster-Delta, so
dass sie diese Region gut überblicken konnte.
Umschlossen wurde die Burg durch den
sogenannten Heidenwall. Er bestand aus einem
mit Palisaden errichteten Erdwall und einem
Graben. Diese Anlage schützte nicht nur die
Burg, sondern auch eine kleine Handwerker-
und Fischersiedlung.
Die weitere Geschichte der Hammaburg ist
noch immer unbekannt.
Im Zuge der Christianisierung der Region und
als Stützpunkt für Missionsarbeit in
Skandinavien wurde in der Siedlung durch den
Bremer Bischof Ansgar (*801, †865) auf
Anweisung von Karl des Großen eine Taufkirche
errichtet und 831 das Hamburger Bistum
gegründet. Ob damals auch der Siedlung das
Stadtrecht verliehen wurde, ist unklar. Eine 845
ausgestellte „Gründungsurkunde“ stellte sich
später als Fälschung heraus.
Lange bestand das Hamburger Bistum jedoch
nicht. Nach der Zerstörung der Taufkirche im
Jahr 845 durch einfallende Wikinger wurde das
Bistum nach Bremen verlegt, in Hamburg
verblieb jedoch ein Stützpunkt für
Missionstätigkeiten. Daher wurde eine kleinere
Kirche wiederaufgebaut, die wiederum
mehrfach zerstört wurde. Erst im 13.
Jahrhundert wurde mit dem Bau eines Doms
begonnen.
Ab dem späten 18. Jahrhundert waren der Dom
und die umgebenden Häuser in schlechtem,
baulichem Zustand. Das Stadtviertel war
verrufen und wurde von vielen Hamburgern
gemieden. Damals hatte die Bevölkerung den
Dom als „ungeheure, dunkle, fürchterliche
Höhle“
1
bezeichnet. Als es dann im Zuge der
Säkularisation zur Aufhebung des Bistums
Bremen-Hamburg kam, wurde der Dom nicht
saniert, sondern kurzerhand abgerissen.
Heute ist vom Hamburger Dom, der 1329
geweiht wurde, nichts mehr vorhanden. Es
erinnert kaum mehr etwas an die lange und
einst bedeutende Geschichte des Hamburger
Doms.
Heutzutage wäre der Abriss eines solch
bedeutenden und geschichtsträchtigen
Gebäudes nur schwer vorstellbar, egal in
welchem Zustand es sich befände. Die Idee des
Denkmalschutzes ist jedoch noch gar nicht so
alt. Erst im frühen 20. Jahrhundert und
verstärkt dann in den 1920er Jahren
entwickelte sich die Idee, alte Bausubstanz und
historische Gebäude zu schützen und zu
bewahren. Dadurch entstand der
Denkmalschutz, wie wir ihn heute kennen.
Dieses hohe Gut ist jedoch noch manches Mal
in Gefahr. Noch heute kommt es immer wieder
zum Verlust historischer Gebäude, was man
jedoch meist erst viel später bereut.
1
Grolle: Ein Stachel im Gedächtnis der Stadt:
Der Abriß des Hamburger Doms.
Hamburger Dom um 1800
Der Hamburger Dom ist nicht nur ein längst
verschwundenes Bauwerk der Hamburger
Geschichte, sondern auch ein bis heute
stattfindendes Volksfest (Kirmes).
Dieses geht auf einen Jahrmarkt des 11.
Jahrhunderts zurück.
Der Hamburger Dom auf dem Heiligengeistfeld
findet dreimal im Jahr statt:
Winterdom oder Dom-Markt:
Anfang November bis Anfang Dezember
Frühlingsdom oder Frühlingsfest:
Mitte März bis Mitte April
Sommerdom:
Hummelfest, Ende Juli bis Ende August
Hamburg um 800