Trostbrücke
Hamburg liegt an der Stelle, wo die Alster in die
Elbe mündet. Heute ist von dem ehemaligen
Delta nichts mehr erhalten. Bereits 1235 wurde
die Alster aufgestaut und es bildete sich der
Alstersee. Später entstanden daraus die
Binnen- und Außenalster, wie wir sie heute
kennen.
Um das Jahr 1100 war die Siedlung Hamburg
noch ganz klein. Damals waren verschiedene
Inseln im Delta besiedelt. Heute ist von diesen
Inseln kaum mehr etwas vorhanden, denn sie
wurden so überbaut, dass die Wasserwege
dazwischen zu Kanälen wurden. Genau
genommen ist das Nikolaifleet, welches von der
Trostbrücke überspannt wird, der ehemalige
Verlauf der Alster.
Auf der einen Seite der Alster lag die Neustadt
(vgl. Station 3), auf der anderen die
Bischofsstadt rund um den ehemaligen
Hamburger Dom, den du noch kennenlernen
wirst. Zunächst gab es hier eine Furt durch den
Fluss.
Um 1200 wird hier erstmals die Trostbrücke
erwähnt. Ursprünglich war es der Zugang zur
Bischofsstadt, sodass auf der Brücke ein
Kruzifix stand. Das Kruzifix versinnbildlicht den
Trost der Christenheit und gab so der Brücke
ihren Namen.
In der langen Geschichte der Brücke wurde sie
mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. Die
heutige Brücke wurde 1882 fertiggestellt.
Noch heute stehen auf der Brücke zwei
Statuen, Graf Adolf III. von Holstein-
Schauenburg als Gründer der Neustadt und
Bischof Ansgar von Bremen als Begründer der
Bischofsstadt Hamburg.
Bis ins Jahr 1216 waren die beiden Stadtteile
Altstadt und Neustadt unabhängige Siedlungen
mit eigenen Rathäusern und Stadtherren. Im
Jahr 1216 vereinigten sich die Altstadt und
Neustadt zu einer Stadt. Anschließend
errichtete man am nördlichen Ende der Brücke
das gemeinsame Rathaus (1290 fertiggestellt),
sinnbildlich zwischen den zwei ehemals
unabhängigen Städten. Dieses Rathaus fiel den
Flammen des Großen Stadtbrands von 1842
zum Opfer.