Afrikahaus
Das Afrikahaus ist ein Kontorhaus aus der Zeit
des Historismus und wurde 1899 erbaut.
Errichtet wurde es für die Reederei Woermann.
Carl Woermann hatte 1854 eine Niederlassung
in Afrika gegründet und war ein großer
Verfechter der Kolonialisierung Afrikas. Seine
Reederei importierte Waren aus den
kaiserlichen, deutschen Kolonien in Ostafrika
und gab so dem Haus seinen heutigen Namen.
Sehr interessant ist die Fassade aus
Keramikkacheln. Sie geben dem Bau ein ganz
eigenes Aussehen.
Vor dem Haus steht eine Statue, die einen
afrikanischen Krieger darstellt. Im Innenhof des
Hauses sind Elefantenskulpturen zu finden.
Zu der Zeit der Errichtung des Hauses in der
späten deutschen Kaiserzeit war der Blick auf
Afrika noch ein ganz anderer, als heute. Damals
wurden die Bewohner des afrikanischen
Kontinents noch als rückständisch betrachtet
und als Arbeitssklaven benutzt. Daher ist die
Darstellung des Kriegers alles andere als
schmeichelhaft. Und bis heute fehlt ein Schild
an dieser Stelle, welches die über die
Geschichte dieser Statue wirklich aufklärt.
Insbesondere in der heutigen Zeit, wo immer
mehr über Raubkunst in deutschen Museen
gesprochen wird, müsste das Thema Rassismus
bei Statuen im öffentlichen Raum mehr Gehör
finden.