Mönckebergstraße
Die Mönckebergstraße verbindet den
Hauptbahnhof mit dem Rathaus und zählt zu
den exklusivsten Einkaufsmeilen Deutschlands.
Geschichtlich betrachtet ist die Straße jedoch
nicht wirklich alt. Wie auch das
Kontorhausviertel (vgl. Station 6) entstand die
Straße erst um 1900, nach der schweren
Choleraepidemie. Bis dahin war dieser
Altstadtbereich durch zahlreiche, enge Gassen
und sehr dichte Bebauung gekennzeichnet.
Heute wird die Mönckebergstraße von
Kontorhäusern aus der Jahrhundertwende (um
1900) geprägt.
Mit dem Abriss der hier stehenden Gebäude
wurde nicht nur ein völlig neuer
Straßengrundriss geschaffen, sondern auch mit
den Planungen zum Bau einer U-Bahn
begonnen, die 1912 in Betrieb genommen
wurde. Die unter der Mönckebergstraße
verlaufende U-Bahnlinie gehörte zu den ersten
Strecken des Hamburger U-Bahn-Netzes.
Die Spitaler Straße ist eine alte, mittelalterliche
Straße, die erst mit dem Bau der
Mönckebergstraße ihren heutigen Verlauf
erhielt. An der Einmündung der Spitaler Straße
auf die Mönckebergstraße entstand ein kleiner
Platz.
Mitten auf dem Platz steht die ehemalige
„Volkslesehalle“ (Bücherhalle). Sie wurde
1914/1915 errichtet und war damals Teil der
städtischen Bibliothek. Ab der
Jahrhundertwende (um 1900) entwickelte sich
in Hamburg auf Betreiben der Patriotischen
Gesellschaft (vgl. Station 4) die Idee von
Bibliotheken und Lesehallen, wo Menschen an
das Lesen herangeführt wurden. Damals war
das Lesen bei weitem noch nicht so verbreitet,
wie heute.
Links und rechts der Spitaler Straße stehen
heute zwei große Kontorhäuser der
Gründerzeit, links die Seeburg und rechts der
Barkhof.
Spitalerstraße um 1884
Hamburg ist bekannt für ein paar Gerichte und
Spezialitäten. Lugo muss als
Leckermäulchen bei jedem Hamburg-Besuch
ein (oder mehrere) Franzbrötchen
verdrücken.Ein Franzbrötchen ist ein typisches
Hamburger Feingebäck. Seine
Entstehungsgeschichte ist bis heute nicht
abschließend geklärt.
Manch einer glaubt, das Franzbrötchen stammt
aus der Hamburger Franzosenzeit.
Es soll damals ein längliches, französisches Brot
gegeben haben, woraus sich das
Gebäck entwickelt hat.
Eine zweite Theorie gibt ein stimmigeres Bild
ab: Das Gebäck soll in Hamburg
Altona vom franzschen bzw. französischen
Bäcker entwickelt worden sein. In einem
Flugblatt von 1825 kündigt eine
Innenstadtbäckerei das Gebäck an:
„rundes und krauses Franzschbrod, sehr fett
und blätterich, sind nach dem Rezept vom
Franzschen Bäcker in Altona“.
Zitat: Ernst Stallmann: Chronik des Hamburger Bäckerhandwerks
1883-1983,
Bäckerinnung Hamburg, 1984
Lesehalle
Kontorhäuser