Marktkirche St. Nicolai

Bereits im frühen 12. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine Kapelle, die dem Heiligen Nicolai geweiht war. Er ist der Schutzheilige der Schifffahrt und der Schiffsfahrer. Dies unterstreicht die Bedeutung der langen Geschichte der Schifffahrt auf der Weser. Durch den Handel auf der Weser wurde Hameln besonders während der Renaissancezeit zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum zwischen Weser- und Leinebergland. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche im 13. Jahrhundert, als sie vergrößert und umgestaltet wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche fast vollständig zerstört und besonders im Inneren vereinfacht wiedererrichtet. Im frühen Mittelalter unterschied sich die Schifffahrt auf der Weser noch komplett von der heutigen. Grundsätzlich gab es damals zwei verschiedene Schiffsarten: Plankenschiffe und Einbäume. Manchmal wurden Einbäume auch zu Flößen umgebaut, um schwere Waren zu transportieren. Die Schiffe hatten keine Kiele, denn die Weser hatte zu dieser Zeit noch ein ganz anderes Aussehen. Der Flusslauf war durch viele Schleifen charakterisiert. Stromschnellen, Untiefen und Sandbänke kamen immer wieder vor und bewegten sich im Fluss. Nicht selten kenterten die Boote und es gab Verletzte. Daher waren Schutzheilige für die Schiffsfahrer von großer Bedeutung.
Marktkirche St. Nicolai