Pfortmühle

Im Jahr 900 wurden in Hameln erste Mühlen erwähnt. Diese gehörten zu dem Hamelner Münster St. Bonifatius, welches bereits 100 Jahre früher durch das Bistum Fulda für die Missionierung gegründet wurde. Es stellt die Wurzeln der Stadt dar (Station 10). Diese ersten Mühlen lagen zunächst nicht an der Weser. Sie standen an der Hamel, ein kleiner, etwa 25 Kilometer langer Nebenfluss der Weser. Er wurde im Mittelalter umgeleitet, um den Stadtgraben zu fluten. Später wurden auch am Stadtgraben und an der Weser etliche Mühlen erbaut. Über Jahrhunderte gab es in Hameln sowohl städtische, als auch Stiftsmühlen, die dem Münster und dem Stift gehörten. Im Laufe der Zeit kam es immer wieder zu heftigen Streitigkeiten zwischen dem Stadtrat und dem Stift. Durch das Aufstauen der Weser für den Bau der ersten Mühle an dieser Stelle gerieten die Stadtherren und der Bischof erneut aneinander. Mühlen spielen also in der Geschichte der Stadt eine sehr große Rolle. Es ist nicht verwunderlich, dass der Mühlstein sogar das Stadtwappen ziert. Es war jedoch nicht nur der Betrieb von Mühlen bedeutsam, sondern auch der Handel mit Mühlsteinen. Im 15. Jahrhundert wurden regelmäßig entsprechende Märkte für Mühlsteine abgehalten. Nahe der Mühle befindet sich das sogenannte „Hamelner Loch“, eine zwei Meter hohe, natürliche Stufe in der Weser. In der heutigen Zeit nutzen Binnenschiffe eine Schleuse, um diesen Höhenunterschied zu überwinden. Früher gab es noch keine Schleusen. Die Schiffe mussten entladen werden. Aufgrund des Marktrechts waren die Händler gezwungen, ihre Produkte auf dem Markt anzubieten und zudem Weserzoll zu entrichten. Erst dann durften sie ihre Waren auf der anderen Seite des Hamelner Lochs wieder auf ein anderes Schiff verladen.
Die Wassermühlen in Hameln
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