Burgstraße 12
Das Fachwerkhaus in der Burgstraße 12 ist das
älteste erhaltene Bürgerhaus in Hannover und
wurde im Jahr 1566 errichtet. Im Mittelalter
benötigte man für den Bau eines
Fachwerkhauses zahlreiche Schritte. Bauholz,
wie wir es kennen, gab es nicht. Man konnte
nicht einfach im Baustoffhandel fertiges Holz
für den Hausbau kaufen. Die meisten Wälder
waren im Besitz der Städte oder der
Landesherren. Im Raum Hannover gehörten die
Wälder vermutlich dem Landesherrn. Bevor
also das Holz zum Bau des Fachwerkhauses zur
Verfügung stand, musste der Zimmermeister
sich eine Erlaubnis einholen, im Winter Holz im
Wald zu schlagen.
Die benötigten Bäume wurden mit einer Axt
oder Bügelsäge gefällt und bis zum Frühjahr
gelagert. Danach mussten die Stämme zu
Balken verarbeitet werden. Da es noch keine
elektrischen Maschinen gab, nutzte man hierzu
große Äxte und Handsägen. Dann wurden die
Balken mithilfe eines Ochsen- oder
Pferdekarrens zur Baustelle in der Stadt
transportiert und eingesetzt. Wenn man
bedenkt, wieviel Arbeit jeder dieser einzelnen
Schritte war, bekommt man ein Gefühl dafür
wie lange der Bau eines Hauses im Mittelalter
dauerte.
Nimm dir etwas Zeit und entdecke den Baustil
des Hauses.