Beginenturm

Jahrhundertelang lag die Handels- und Kaufmannssiedlung politisch relativ unbedeutend im welfischen Herzogtum. Sie wurde durch einen Stadtgraben, Erdwall und Palisaden geschützt. Um 1200 wurden den Kaufleuten weitgehende Rechte und Freiheiten übertragen. Dadurch florierte der Handel in der Stadt und es entstand eine wohlhabende bürgerliche Schicht. Um diesen Wohlstand vor Überfällen zu schützen, war der Bau einer Stadtmauer für die Bürger von großer Bedeutung. Eine Mauer bot nicht nur Sicherheit, sondern ermöglichte auch die Kontrolle von Bürgern und Besuchern. Mit Sonnenuntergang wurden die schweren Stadttore verschlossen und verwehrten damit den Zutritt. Ab 1250 wurde daher der bestehende Wall durch eine 8-9 Meter hohe Stadtmauer aus Stein ersetzt. Direkt an der Leine stand der Beginenturm gegenüber der verhassten Burg Lauenrode (vgl. Station 11). Der Beginenturm wurde um 1350 fertiggestellt und schloss damit den Mauerring um die damalige Siedlung Hannover. Er war der mächtigste Turm der Stadtmauer und unterstrich den Stolz der Hannoveraner gegenüber den Grafen auf der gegenüberliegenden Burg.
Alte Ansicht der Stadt mit Stadtmauer
Burg  Lauenrode  OpenStreetMap contributors
Lage der Stadtmauer um 1350
Teile der früheren Stadtmauer dienen heute als Außenfassade.