Marktkirche
Die Marktkirche St. Georgii et Jacobi ist die
älteste Kirche Hannovers, sie wurde 1125
erstmals erwähnt. Die genaue Baugeschichte
der heutigen Kirche ist bisher nicht
abschließend geklärt, wahrscheinlich wurde sie
in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
fertiggestellt. Es ist die südlichste Kirche
Deutschlands, die im Stil der Backsteingotik
errichtet wurde. Seit dieser Zeit hat sich die
Kirche kaum verändert.
Die norddeutsche Backsteingotik entwickelte
sich ab dem 12. Jahrhundert, als sich die
Nutzung von Backsteinen von Italien her im
norddeutschen Raum ausbreitete. Zu dieser
Zeit entstanden zahlreiche kirchliche und
profane Bauten in diesem „neuen“ Baustil. Im
norddeutschen Raum waren Steine rar. Im
Hochmittelalter wurden oftmals die
eiszeitlichen Geschiebe genutzt, um die
Kirchen zu errichten. Diese Steine wurden
jedoch zunehmend seltener. Zudem kam es aus
der Mode, damit weiterhin Kirchen und andere
Bauten zu errichten, denn sie gaben dem
Bauwerk immer ein dörfliches Erscheinungsbild.
Also begann man, Ziegel in großen Mengen
herzustellen. Für die Herstellung der
Ziegelsteine brauchte man nur Lehm als
Rohstoff. In der Norddeutschen Tiefebene fand
man diesen Rohstoff in großen Mengen im
Untergrund vor. Der Lehm wurde hier während
der Eiszeiten durch die skandinavischen
Eismassen gebildet.
Bis ins 19. Jahrhundert stand um die
Marktkirche die ehemalige Friedhofsmauer.
1257 wurde der Friedhof erstmals erwähnt und
nach 1739 aufgelöst. Dennoch stand die Mauer
noch fast 100 Jahre lang auf dem Platz, um den
Marktbereich von der Kirche klar zu trennen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche
weitestgehend zerstört und nach alten Plänen
wiedererrichtet. Dabei wurde die
mittelalterliche Ausstattung in vereinfachter
Form rekonstruiert. Heute zählt die Kirche zu
den Wahrzeichen der Stadt.
alte Ansicht der Marktkirche