Eichenwälder

Im Urwald Hasbruch wachsen ganz unterschiedliche Baumarten, wobei die ältesten Bäume Eichen sind. Sie können unter idealen Bedingungen über 1000 Jahre alt werden. Inzwischen gibt es in Deutschland kaum noch reine Eichenwälder, denn Eichen wachsen nur sehr langsam und werden daher in Wirtschaftswäldern kaum gepflanzt. Durch ihr langsames Wachstum verlieren sie auch in wenig genutzten Wäldern meist den Konkurrenzkampf mit den Buchen, die deutlich schneller wachsen und damit den Eichen das Licht nehmen. Die alten Eichenbäume im Hasbruch sind oft knorrig und sehen manchmal fast schon tot aus. Dies täuscht jedoch. Je nach Vitalität kann ein Baum in unterschiedliche Lebensphasen eingeteilt werden. Die alten Eichenbäume im Hasbruch befinden sich in der Altersphase. In der Altersphase bilden die Eichen ein einmaliges Habitat für eine Vielzahl an Organismen. Viele Insekten kommen fast ausschließlich auf den Eichen vor und führen daher den Baumnamen in ihrem Namen: Eichenprozessionsspinner, Eichenprachtkäfer, Eichenwickler, Großer Eichenbock und viele mehr. Je nach Baum finden 300-500 verschiedene Tierarten einen Lebensraum auf der Eiche. Die Gründe für diese große Zahl an Tieren, die sich auf den Lebensraum der Eiche spezialisiert hat, ist das hohe Alter der Eichenbäume. Bei einem 1000-jährigen Baum haben Tiere jede Menge Zeit, sich zu spezialisieren. Auch größere Tiere verdanken ihren Namen der Eiche, wie beispielsweise das Eichhörnchen oder der Eichelhäher, auch wenn sie natürlich nicht nur auf Eichen heimisch sind.
Bäume verschiedener Lebensphasen