Marstall
Der Marstall wurde ursprünglich zu Zeiten von
Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz (*1478,
†1544) errichtet. Im Marstall wurden alle
Gerätschaften (Wagen, Kutschen und Geschirr)
aufbewahrt, die Pferde des Kurfürsten gehalten
und trainiert. Der Marstall war flächenmäßig
eines der größten Gebäude der Stadt und hatte
einen großen Innenhof, der als Trainingsplatz
diente.
Im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen
Deutschland waren Pferde und Kutschen das
schnellste und wichtigste Fortbewegungsmittel,
denn damals gab es keine Fahrräder, Autos
oder Züge. Stattdessen ritt man oder nahm die
Kutsche, um von A nach B zu gelangen.
Die meisten Menschen verließen jedoch nur
sehr selten ihre Geburtsstadt. Es gab damals
auch eigentlich keinen Anlass, woanders
hinzugehen. Meist waren Beruf und späteres
Leben von Geburt an vorgezeichnet. In der
männerdominierten Gesellschaft wurden die
Mädchen zu Hausfrauen und die Jungen
übernahmen den Beruf inkl. Arbeitsstätte des
Vaters.