Heiliggeistkirche
Die Heiliggeistkirche ist das größte Gebäude am
Marktplatz und dominiert bis heute die
Stadtsilhouette. Der Blick von oben macht dies
noch deutlicher. Damit nimmt die Kirche einen
zentralen Platz in der Stadt ein und wirkt bis
heute als das eigentliche Zentrum der Stadt.
Im Mittelalter muss dieser Eindruck aufgrund
der kleineren Gebäude im Umfeld noch
imposanter gewesen sein. Bereits im 13.
Jahrhundert gab es hier eine Kirche oder
Kapelle. Der Bau der heutigen Kirche wurde
1398 fertiggestellt.
Neben dem Rathaus war die Heiliggeistkirche
der wichtigste Bau der mittelalterlichen
Gesellschaft. Damals wurde das Gebäude der
Kirche nicht nur als Ort des Gottesdienstes
genutzt, sondern erfüllte eine Reihe weiterer
Aufgaben. Sie war ein sehr wichtiger Treffpunkt
für die Bürger. Hier kam man ins Gespräch,
feierte und trauerte gemeinsam – unabhängig
vom gesellschaftlichen Stand. Bis heute ist es
nicht vollständig geklärt, wie das
gesellschaftliche Klima im Mittelalter war. Man
könnte jedoch davon ausgehen, dass es damals
deutlich mehr Zusammenhalt gab als
heutzutage. Zwar ging es vielen Menschen
deutlich schlechter, allerdings erkannte man,
dass man die damaligen Herausforderungen
nur gemeinsam bewältigen konnte.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Kirche
schwer beschädigt und brannte aus.
Anschließend wurde sie wiederaufgebaut und
im Stil des Barocks ausgeschmückt. Ihr
heutiges Aussehen erhielt die Kirche erst um
1900, als es zu einer umfassenden Sanierung
kam.
Ganz typisch für die Heiliggeistkirche ist der
rote Buntsandstein. Zahlreiche Gebäude der
Stadt, sowie das Heidelberger Schloss wurden
aus diesem Gestein errichtet. Seit dem
Mittelalter wird es im Neckartal abgebaut und
für Prachtbauten in der ganzen Region genutzt.
Sandstein ist relativ leicht zu bearbeiten,
verwittert nur sehr langsam und ist damit sehr
langlebig. Entstanden ist der Sandstein vor
etwa 230 Millionen Jahren in der geologischen
Zeit der Trias. Was damals genau passierte,
siehst du in unserem Video.
Heiliggeistkirche