Peterskirche

Die Peterskirche ist die älteste Kirche der Stadt. Die Gründung geht wahrscheinlich auf den Wormser Bischof zurück, dem dieser Bereich vor der Stadtgründung gehörte. Namenspate war der heilige Petrus, der Patron des Wormser Bistums. Wann genau hier eine erste Kapelle oder Kirche errichtet wurde, ist aufgrund fehlender archäologischer Ausgrabungen bislang ungeklärt. Im Jahr 1196 wurde die Kirche erstmals erwähnt. Der hl. Petrus ist jedoch nicht nur der Patron des Wormser Bistums, sondern auch der Schutzpatron der Fischer. Daher könnte die Kirchgründung auch mit der Gründung eines Fischerdorfes unterhalb der Burg Heidelberg zusammenhängen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig man letztendlich über die Gründung vieler heute großer und wichtiger Städte weiß. Manche Geheimnisse werden wir wohl nie lüften. Aber es ist natürlich auch verständlich, denn aus dieser frühen Zeit gibt es kaum schriftliche Quellen oder die Aufzeichnungen wurden bei Bränden oder Kriegen zerstört. Nach der Stadtgründung Heidelbergs war die Peterskirche die Pfarrkirche der Stadt, auch wenn sie zunächst noch vor den Mauern der Stadt lag. Mit dem Aufbau der Universität im 14. Jahrhundert wurde die Heiliggeistkirche (vgl. Station 2) zur Hauptkirche der Stadt. Dadurch verlor die Peterskirche an Bedeutung, wurde jedoch durch eine Stadterweiterung zu dieser Zeit die Pfarrkirche der „Neustadt“. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche zum Begräbnisort vieler Universitätsgelehrter. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Anschließend wurde sie wiederaufgebaut, allerdings nicht wie zu dieser Zeit üblich in barocker Bauweise, sondern im Stil der Gotik. Im Jahr 1896 wurde sie offiziell zur Universitätskirche der Heidelberger Universität. Bis heute werden hier Gottesdienste der evangelischen Studentengemeinde gefeiert. Zudem entwickelte sich die Kirche zu einem bedeutenden Zentrum der Kirchenmusik in Heidelberg. In den 1990 erhielt die Kirche zahlreiche historische Grabplatten. Dieser einmalige Schatz aus 400 Jahren Begräbnisgeschichte ist überaus sehenswert und einmalig im Südwesten Deutschlands.