Fachwerk

An dieser Stelle endet die Dammstraße in einer Sackgasse. Es ist ein Bereich, der bis heute von mehreren Fachwerkhäusern gesäumt wird. Er zählt zu den schönsten Ecken in Hilchenbach. Noch im 18. Jahrhundert bildeten diese Gebäude das westliche Ende des Ortes und waren von Feldern und Wiesen umgeben. Die Hänge waren dicht bewaldet und kaum zugänglich. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war das Errichten eines Hauses noch deutlich mehr Arbeit, als heute. Damals gab es natürlich noch keine Maschinen, die einem die Arbeit abnehmen konnten. Stattdessen steckte in jedem Haus sehr viel Handarbeit. Dadurch hatte jedes Haus jedoch auch einen ganz eigenen, charakteristischen Stil. Oftmals wurde stärker auf die individuellen Wünsche des Bauherrn eingegangen, um dem Haus eine eigene Note zu geben. Bauholz, wie wir es kennen, gab es nicht. Man konnte nicht einfach im Baustoffhandel fertiges Holz für den Hausbau kaufen. Die Stämme mussten im Winter von Hand im Wald geschlagen werden. Die meisten Wälder waren in städtischem oder adeligem Besitz. Zunächst musste sich der Zimmermeister eine Erlaubnis einholen, Holz im Wald zu schlagen. Die benötigten Bäume wurden mit einer Axt oder Bügelsäge gefällt und bis zum Frühjahr gelagert. Danach mussten die Stämme zu Balken verarbeitet werden. Da es noch keine elektrischen Maschinen gab, nutzte man hierzu große Äxte und Handsägen. Dann wurden die Balken mithilfe eines Ochsen- oder Pferdekarrens zur Baustelle in der Stadt transportiert, per Hand angepasst und eingesetzt. Wenn man bedenkt, wieviel Arbeit jeder dieser einzelnen Schritte war, bekommt man ein Gefühl dafür wie lange der Bau eines Hauses zu dieser Zeit dauerte.
Im 17. Jahrhundert war der Ort noch kleiner und umfasste zwei kleine Siedlungskerne [] jeweils westlich und östlich der Burganlage [1]. Im darauffolgenden Jahrhundert bildeten sich rund um den Marktplatz [2] wenige weitere Straßenzüge. Die Umgebung ist geprägt von bürgerlichem [] und herrschaftlichem Besitz []. (ungefährer Standort)
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typische Werkzeuge zum Bau eines Fachwerkhauses: Breitbeil, Axt, Höhlaxt, Bohrer und Säge