Missen
Das Hochplateau des Hohloh wird durch eine
mächtige Buntsandsteinschicht gebildet (vgl.
Station 1). Dieser feinkörnige Sandstein ist für
Wasser praktisch undurchlässig und bildet
damit eine Stauschicht für fallenden
Regen/tauenden Schnee. Auf dem Sandstein
liegt meist nur eine dünne Bodenschicht, denn
durch die relativ kurze Vegetationsperiode ist
auch die Rate der Bodenbildung eher gering.
Deshalb bildet sich rasch Staunässe und damit
dauerhaft nasser Boden. Dies ist über lange
Zeiträume (mehrere 1.000 Jahre) die ideale
Voraussetzung für die Entwicklung kleiner
Moore mit einer Torfdicke (Mächtigkeit) von 30
bis 100 Zentimetern.
Diese flachen Moore sind ganz typisch für den
Schwarzwald und werden hier auch als Missen
bezeichnet. Sie sind oft nur schwer zu
erkennen, denn es sind sogenannte
Moorwälder. Sie sind also von einem Wald
bedeckt. Im Schwarzwald kommen
typischerweise auf diesen Kleinstmooren
Moorbirken und Waldkiefern vor. Zudem
wachsen am Boden kleine Heidelbeerbüsche
und verschiedene Gräser.
Die Namen Hohloh und Hohlohmiss klingen
vielleicht etwas seltsam, aber es gibt eine
einfache Erklärung:
„Loh“ ist ein alter Begriff für Wald, Feuchtgebiet
oder Bruchwald. Noch immer findet man
Straßennamen, wie „Auf dem Loh“.
Ein Hoh-Loh ist also ein hoch gelegenes Biotop
(Wald / Feuchtgebiet / Bruchwald).
Und das Hohlohmiss ist also ein hochgelegenes
flaches Moor im (Bruch)Wald oder
Feuchtgebiet.
Hmm, ziemlich treffend der Name, oder?