Fichtenwald
Nun ändert sich die Vegetation am Wegesrand.
Rund um deinen Standort siehst du einen
lichten Fichtenwald. Der Boden ist von flachen
Beerensträuchern bedeckt, beispielsweise von
Heidelbeerpflanzen.
Heute wird dieser Wald sich weitestgehend
selbst überlassen. Ursprünglich wurden diese
Fichten jedoch (wahrscheinlich) gezielt
gepflanzt, denn sie bilden eine Monokultur und
sind in Reihen angeordnet. Zudem haben alle
Bäume ein ähnliches Alter.
Der lichte Wald ist im Vergleich zu den anderen
Waldbereichen deutlich „aufgeräumter“,
monotoner und vergleichsweise artenarm.
Solche Wälder sind besonders anfällig für
Schädlinge. Wenn sich hier einmal ein
Baumschädling ausbreitet, würde er gleich den
gesamten Bestand an Fichten befallen, denn
keine anderen Bäume oder dichtes Unterholz
hindern ihn an der Ausbreitung. Genau das ist
das Problem von Wald-Monokulturen. Solche
Wälder stehen gerade in Zeiten des
Klimawandels sehr unter Stress, denn die
Bäume können sich kaum vor Schädlingsbefall
schützen und die zunehmende Trockenheit
bewältigen.
Wälder mit einer größeren Biodiversität
hingegen puffern diese Stressfaktoren leichter
ab. Die Vielfalt an Baumarten und ein gut
ausgeprägtes Unterholz eines intakten
Waldökosystems kann beispielsweise auf
Schädlingsbefall oder Trockenheit deutlich
agiler reagieren. Dann wirkt der Boden
beispielsweise als Schwamm, hält Wasser
besser und länger zurück. Zudem haben es
Schädlinge deutlich schwerer. Die Bäume sind
gesünder, die bevorzugten Bäume stehen
weiter auseinander und Fressfeinde halten die
Population in Schach.