ehemalige Wasserburg
  Diese unscheinbaren Grundmauern sind die 
  Anfänge Ilmenaus. Schon vor der 
  Stadtgründung gab es in Ilmenau eine 
  Burganlage, die entweder an dieser Stelle oder 
  im Bereich der heutigen Stadtkirche (vgl. 
  Station 7) lag. Im 13. Jahrhundert nutzten 
  Raubritter die Burg als Unterschlupf, um von 
  hier aus zu Raubzügen nach Erfurt 
  aufzubrechen. Im Jahr 1289 wurde die Burg auf 
  Befehl des damaligen deutschen Königs Rudolf 
  I. (*1218, †1291) zerstört. Anschließend wurde 
  an dieser Stelle eine neue Burganlage durch die 
  Grafen von Käfernburg errichtet. 
  Jahrhundertelang war die Burg der Sitz der 
  Grafen von Henneberg und den anderen 
  Stadtherrn von Ilmenau – zudem wurde die 
  Burg mehrfach verpfändet.
  Nach mehreren Stadtbränden verfiel die Burg 
  ab Mitte des 16. Jahrhunderts immer stärker. 
  Im Jahr 1624 wird sie bereits als Ruine 
  bezeichnet. Als es dann im 17. und 18. 
  Jahrhundert zu mehreren Stadtbränden kam, 
  wurde die ehemalige Burg als Steinbruch 
  genutzt und abgetragen.
  In den kommenden Jahrhunderten wurde die 
  Burg vergessen und überbaut. Erst mit dem 
  Bau des heutigen Behördenzentrums in den 
  1990er Jahren kamen die Spuren der Burg 
  wieder zum Vorschein. Damals entschied man 
  sich dafür, die Reste zu erhalten und in die 
  entstehende Bebauung einzubinden. Es ist ein 
  schönes Beispiel dafür, wie moderne Architektur 
  historische Ruinen und Grundmauern 
  einbeziehen kann, um sie der Nachwelt und 
  Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dadurch 
  wird Stadtgeschichte begreifbar und dennoch 
  wird die Nachnutzung dieses bedeutsamen 
  Ortes nicht weiter beeinträchtigt. 
 
 
 
 
 
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  früheren Burganlage zu erkunden.
  [Pläne in Anlehnung an Jelitzki und Mayer, 2008/2009]