Alte Münze

Der Ilmenauer Bergbau kann grob in drei Hauptperioden eingeteilt werden: Die erste Hauptperiode (von etwa 1200 bis ins Jahr 1626) war der spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Abbau von Kupferschiefer. Die zweite Hauptperiode umfasst den Zeitraum von etwa 1680 bis 1739. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam es damals zu einem Aufschwung des Bergbaus, der etwa von 1680 bis 1739 reichte. Aus dieser Zeit stammt auch die „Alte Münze“. Eine dritte (letzte) Hauptperiode gab es dann nochmal im 18. und frühen 19. Jahrhundert (1776 bis etwa 1812). Zu dieser Zeit war der berühmte Johann Wolfgang von Goethe Berghauptmann. Er versuchte damals, den Abbau wieder in Gang zu bringen. Kaum etwas ist über den mittelalterlichen Bergbau und die Nutzung der damaligen Erze bekannt. Greifbar wird der Abbau von Kupfer- und Silbererzen erst im 15. Jahrhundert. Deshalb ist nicht ganz klar, ob es schon im Mittelalter eine Münzpräge in Ilmenau gab. Möglicherweise wurden schon im 13. Jahrhundert im damaligen Burghof Münzen geprägt. Der Bergbau der zweiten Hauptperiode (nach dem Dreißigjährigen Krieg) stand nicht unter dem besten Stern, denn er war ineffizient und verschlang große Mengen an Geld. Damals war ein gewisser Herr Uttrodt Berghauptmann. Er hatte die Oberaufsicht über den Bergbau in der Region rund um Ilmenau. Da er als Verwaltungsbeamter nicht wirkliche Ahnung vom Bergbau hatte, ging so einiges schief. Im Jahr 1691 eröffnete Herr Uttrod in diesem Gebäude eine Münze, in der Silbermünzen geprägt wurden. Ob das Gebäude damals extra dafür errichtet wurde ist unklar, denn in diesem Bereich befand sich einst ein sogenannter Freihof, also ein Hof der nicht den örtlichen Gerichten unterstand. Schon wenige Jahre später, im Jahr 1702, musste die Münze wegen Konkurs schließen. Der Abbau des Erzes wurde jedoch bis 1739 unter Einsatz großer Mengen Geld fortgesetzt. Die Alte Münze, auch Münzkeller genannt, gilt als eines der ältesten Gebäude Ilmenaus, denn es überstand mehrere Stadtbrände, beispielsweise auch den schweren Brand von 1752.