Die Abgabe des Zehnten erfolgte
wahrscheinlich im Rahmen des sogenannten
Gedinge, eine jährliche Versammlung der
Bauern (Lehensleute), die in den Weinbergen
des Domkapitels arbeiteten. Am Gedinge
wurden sie vom Dingvogt (Leiter des Kellers)
auf den Hof zitiert. Zunächst ging man dann
gemeinsam durch die Ländereien und
inspizierte den Zustand der Weinberge. Dabei
wurden Mängel aufgeschrieben, die innerhalb
von drei Jahren behoben werden mussten,
ansonsten verlor man den Weinberg und damit
seine Wirtschaftsgrundlage. Nach dem
Rundgang wurde gemeinsam im Hof gespeist
und getrunken.