barockes Fachwerk
Die heute in Iphofen erhaltenen
Fachwerkbauten stammen hauptsächlich aus
dem 18. Jahrhundert.
Der barocke Fachwerkbau orientiert sich
deutlich stärker am Steinbau. Damals wurde
Fachwerk oftmals als bäuerlich und rück-
ständisch aufgefasst. Entweder verschwanden
also die Fachwerkfassaden hinter Putz, oder
Teile des Hauses wurden aus Stein errichtet.
Diese Bauweise nutzte man gerne in Iphofen,
sodass viele der barocken Fachwerkbauten
durch ein steinernes Erdgeschoss geprägt
werden.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal des barocken
Fachwerkbaus ist das Reduzieren oder sogar
das Wegfallen der typischen Stockwerks-
auskragungen, die in früheren Epochen oft als
prägende Elemente auftraten.
Die Fachwerkbauweise entwickelte sich von der
Ständerbauweise (links) zur Stockwer- /
Rähmbauweise mit vorkragenden Geschossen
(rechts). Meist wurden diese Übergänge durch
prächtige Knaggen und Füllhölzer optisch
hervorgehoben. Diese Vorkragungen verrieten
sofort, dass es sich um ein „rückständiges“ bzw.
„bäuerliches“ Fachwerkhaus handelte.