barockes Fachwerk

Die heute in Iphofen erhaltenen Fachwerkbauten stammen hauptsächlich aus dem 18. Jahrhundert. Der barocke Fachwerkbau orientiert sich deutlich stärker am Steinbau. Damals wurde Fachwerk oftmals als bäuerlich und rück- ständisch aufgefasst. Entweder verschwanden also die Fachwerkfassaden hinter Putz, oder Teile des Hauses wurden aus Stein errichtet. Diese Bauweise nutzte man gerne in Iphofen, sodass viele der barocken Fachwerkbauten durch ein steinernes Erdgeschoss geprägt werden. Ein weiteres Erkennungsmerkmal des barocken Fachwerkbaus ist das Reduzieren oder sogar das Wegfallen der typischen Stockwerks- auskragungen, die in früheren Epochen oft als prägende Elemente auftraten.
Ludwigstraße 15
Ludwigstraße 16
Die Fachwerkbauweise entwickelte sich von der Ständerbauweise (links) zur Stockwer- / Rähmbauweise mit vorkragenden Geschossen (rechts). Meist wurden diese Übergänge durch prächtige Knaggen und Füllhölzer optisch hervorgehoben. Diese Vorkragungen verrieten sofort, dass es sich um ein „rückständiges“ bzw. „bäuerliches“ Fachwerkhaus handelte.