bäuerliches Leben
Viele Iphöfer Familien lebten vom Weinbau. Die
Rebe kam durch die Franken im Zuge der
Christianisierung in die Region. Zunächst wurde
der Wein vor allem für die Kirchen und Klöster
(beispielsweise für Messwein) gekeltert. Erst
später trat der flächendeckende Konsum von
Wein in den Vordergrund. Besonders die
Weinlagen am nahen Schwanberg waren schon
im Mittelalter aufgrund ihrer fruchtbaren Böden
bedeutsam. Damals war die Arbeit am
Weinberg reine Handarbeit, da es noch keinerlei
Maschinen gab.
Neben dem Weinbau war auch der Ackerbau
von Bedeutung. Man baute Getreide wie
Roggen, Gerste und Hafer an. Außerdem hatten
viele Bürger etwas Vieh wie beispielsweise
Rinder, Schweine, Schafe und Hühner. Zugtiere
wie Ochsen oder Pferde erleichterten manche
Arbeiten auf dem Feld.
Entlang der Kirchgasse sind zahlreiche
Bauernhöfe der Ackerbürger des 16./17.
Jahrhunderts erhalten. Die „Stadtbauernhöfe“
erkennt man anhand der großen Toreinfahrten.
Sie lassen erahnen, wie das Leben damals in
Iphofen war.
Zwischen den alten Bauernhöfen steht auch der
Wenkheimer Hof (Kirchgasse 32). Die Herren
von Wenkheim, ein Adelsgeschlecht benannt
nach ihrem Stammsitz Großwenkheim bei
Münnerstadt, erhielten 1438 den Schwanberg
als erbliches Lehen. Im Jahr 1539 erwarb die
Familie den Bauplatz und errichteten um 1570
den Wenkheimer Hof. Bauherr war der
damalige Amtmann von Iphofen, Johann Moritz
von Wenkheim (†1575). Bis zum Erlöschen des
Adelsgeschlechts (im männlichen Stamme) im
Jahr 1613 prägte die Adelsfamilie die
Geschichte der Stadt Iphofen.