Marktplatz

Seit Jahrhunderten ist der Marktplatz der zentrale Treffpunkt der Bürger und ein bedeutender Handelsplatz. Hier fanden im Mittelalter die Jahr- und Wochenmärkte statt. Als Iphofen im Jahr 1323 vom damaligen deutschen Kaiser Ludwig IV. (bekannt als Ludwig der Bayer; *1282 oder 1286, †1347) das Stadtrecht bestätigt bekam, erhielt Iphofen auch die Erlaubnis, drei Jahrmärkte abzuhalten: einen an St. Veit (15. Juni), einen an Kreuzerhöhung (14. September) und einen an St. Martin (11. November). Wie man an den Namen der Tage erkennen kann, waren die Jahrmärkte an christliche Feiertage gebunden. Es zeigt erneut, die große Bedeutung der Kirche bzw. des Glaubens im Mittelalter. Die Bedeutung des Handels für das neuzeitliche Iphofen wird auch daran sichtbar, dass damals rund um den Marktplatz zahlreiche Gasthäuser standen. Die Gasthäuser der damaligen Zeit sind jedoch nicht mit heutigen Gasthäusern oder Hotels zu vergleichen. Auch die „gehobenen“ Gasthäuser waren im Vergleich zu heutigen Standards sehr einfach und spartanisch ausgestattet. Sie dienten dazu, Reisenden oder Pilger einen sicheren Schlafplatz und eine einfache Verpflegung anzubieten. Außerdem konnten die Gäste hier ihre Pferde unterstellen, wenn sie nicht ohnehin zu Fuß unterwegs waren. Manchmal wurde lediglich ein Schlafplatz auf dem Boden oder auf einer harten Bank geboten. In gehobeneren Gasthäusern waren die Betten manchmal etwas besser, dennoch schlief man auf Strohsäcken oder strohgefüllten Matratzen - das kannten die Menschen zu dieser Zeit nicht anders.