Lebensraum Jasmund

Viele verschiedene Tierarten leben in den Wäldern von Jasmund, neben Käfern und anderen Kleintieren, die wir bereits beim Totholz kennengelernt haben, leben hier auch größere Tiere. Da diese jedoch sehr scheu sind, bekommt man diese nur sehr selten zu Gesicht. So gibt es hier die typischen Waldbewohner wie Füchse, Hasen, Wildschweine, Rehe und Hirsche. Zudem kann man an der Küste hin und wieder Seeadler entdecken. In den Feuchtgebieten, wie beispielsweise in den Randbereichen der Moore, findet man auch Ringelnattern und Kreuzottern. Das Wasser der Seen kommt aus dem Niederschlag, eher selten werden sie durch Grundwasser oder einen Bach gespeist. Stehende Gewässer im Wald bilden die Grundlage für ein ganz eigenes Biotop. Die Nähe kleiner Tümpel und Seen im Wald ist für feuchtigkeitsliebende Pflanzen ideal. Aufgrund der Lücke im Blätterdach können sich sonnenhungrige Arten ausbreiten. So kommen hier Pflanzen vor, die man vielleicht sonst eher aus Mooren oder Sümpfen kennt. Die Feuchtgebiete und Moore bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Amphibien und Reptilien: Teich- und Kammmolche, Rotbauchunken, Erdkröten, Moorfrösche, Ringelnattern und Kreuzottern. Außerdem können Waldtiere am See Wasser trinken. Besonders in der Dämmerung kann man dann häufig scheue Tiere wie Rehe und anderes Großwild beobachten.
Bachlauf im Buchenwald
Eine mit 1,5 cm sehr kleine Rarität befindet sich in schnellen Fließgewässern: die Alpenplanarie. Zugegeben, bei dem kleinen braunen Strudelwurm handelt es sich nicht gerade um eine Schönheit. Er ernährt sich von Bachflohkrebsen und kann sich sowohl geschlechtlich, als auch ungeschlechtlich fortpflanzen. Doch das alleine macht diesen Strudelwurm noch nicht so besonders. Er stammt aus der Zeit des Atlantikums, lebt also seit rund 8000 Jahren in den unterirdischen Wasserläufen von Jasmund. Das ist eine beachtliche Leistung. Jedoch macht ihm die zunehmende Wärme zu schaffen, weshalb das Vorkommen rückläufig ist und die Art als gefährdet gilt.