Herthasee

Der Herthasee [1] ist ein 11 m tiefer See im Nationalpark Jasmund. An einer Seite geht der See in ein größeres Moor über, das Herthamoor [2]. Auf der gegenüberliegenden Seite des Herthamoores befindet sich ein Schluckloch [3], also eine Öffnung zu einem darunterliegenden Hohlraum im Karst. Steigt der Wasserspiegel im Herthasee an, läuft überschüssiges Wasser durch das Schluckloch ab. Es ist bis heute nicht abschließend geklärt, wie der Herthasee entstanden ist. Es gibt zwei mögliche Entstehungsszenarien: 1. der See entstand als Toteissee 2. der See hat sich durch Verkarstung gebildet. Die große Tiefe des Sees sowie seine Lage in einem relativ schmalen Tal zwischen zwei Höhenzügen ist mit beiden Entstehungs- prozessen plausibel erklärbar. Schauen wir uns die zwei möglichen Szenarien einmal genauer an: Nach neusten Erkenntnissen ist die zweite Variante zur Bildung des Sees wahrscheinlicher. Weitere Untersuchungen werden nötig sein, um die Bildung des Sees abschließend zu klären.
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Standort
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1. Toteissee Toteisseen sind Seen, die beim Abschmelzen eiszeitlicher Gletscher entstehen. An einer Senke bleibt beim Schmelzen des Gletschers ein großer Eisblock zurück. Der Eisblock ist durch eine mächtige Schicht aus Schutt bedeckt und schmilzt nicht so schnell ab. Durch sein großes Eigengewicht und der punktuellen Belastung des Bodens sinkt er in den Untergrund ein. Schlussendlich schmilzt dieses im Boden liegende, dreckige Eis und ein tiefes Loch bleibt zurück. Hier sammelt sich das Schmelzwasser und es entsteht ein See. Heute speisen Regenwasser und Grundwasser solch einen See.
2. Verkarstung Die in Jasmund überall im Untergrund vorkommenden Kreidegesteine sind chemisch betrachtet Kalziumkarbonat (CaCO 3 ). Solch ein Karbonat löst sich in Kontakt mit Wasser mit der Zeit (einige hundert Jahre) auf. Zusätzlich ist Moorwasser sauer, hat also einen pH-Wert von unter 7. Das saure Moorwasser beschleunigt die Auflösung des weichen Kreidegesteins zusätzlich. Da es in Jasmund viele Moore gibt, schwindet das darunterliegende Kreidegestein und es bilden sich im Untergrund große Hohlräume, die irgendwann nicht mehr stabil sind und einstürzen. Dieser Vorgang dauert meist mehrere hundert Jahre. In solch einem eingestürzten Hohlraum hat sich später dann der Herthasee gebildet.
Uferzone
Herthasee
Moorfrosch
Herthasee