Rondellplatz

Der heutige Rondellplatz lässt kaum noch vermuten, wie prunkvoll es hier vor dem Zweiten Weltkrieg einmal ausgesehen hat. Nur noch die rekonstruierte Verfassungssäule und das einst deutlich prächtigere Markgräfliche Palais lassen die frühere Wirkung des Platzes noch erahnen. Der Stadtplaner und Architekt Weinbrenner, den du am Marktplatz bereits kennengelernt hast, hat auch diesen Platz im frühen 19. Jahrhundert geplant. Einst standen hier mehrere prächtige Wohnhäuser, die zu den schönsten der Stadt zählten. Die Verfassungssäule (damals offiziell als Verfassungsdenkmal eingeweiht) wurde 1833 errichtet und erinnert an die erste Verfassung von Baden. Im Jahr 1818 erließ Großherzog Karl Ludwig Friedrich eine der fortschrittlichsten und für damalige Verhältnisse innovativsten Verfassungen des Landes. Unter anderem gab es ein Garant für Grundrechte und ein für damalige Verhältnisse liberales Wahlrecht. Im frühen 19. Jahrhundert war Karlsruhe noch deutlich kleiner als heute. Nur wenige Schritte weiter, der heutigen Karl-Friedrich-Straße folgend, befand sich bereits der Stadtrand. Dort stand das Ettlinger Tor (1872 abgerissen). Es war eines von ehemals sechs Stadttoren der damaligen Stadtbefestigung. Dabei hatte die Karlsruher Stadtmauer nur wenig mit den typischen mittelalterlichen Festungswerken gemein. Die Tore sahen eher wie römische Tempel aus und folgten damit dem Geschmack des Klassizismus.
alte Ansicht vom Ettlinger Tor
 OpenStreetMap contributors  Linkenheimer Tor Mühlburger Tor Karlstor Durlacher Tor Rüppurrer Tor Ettlinger Tor
Lage der früheren Stadttore