Stephansplatz

Im 18. Jahrhundert war Karlsruhe deutlich kleiner. Damals lag dieser Bereich außerhalb der Stadt. Nur vereinzelt standen Gebäude an den Ausfallsstraßen. Mitten über den Platz verlief der Landgraben. Dieser Kanal wurde ursprünglich im späten 16. Jahrhundert angelegt, um die damals noch deutlich sumpfigere Region zwischen Rhein und der Stadt Durlach zu entwässern und Überflutungen (bei Rheinhochwasser) vorzubeugen. Mit der Gründung von Karlsruhe musste der Kanal in die Stadtplanung einbezogen werden, denn sein Verlauf konnte nicht verändert werden. Stattdessen gab er mancherorts den Verlauf geplanter Straßen vor und wurde damit Teil der Stadt. Später nutzen die Bewohner den Kanal vermehrt als Abwasserkanal. Im frühen 19. Jahrhundert verschlammte der Kanal zunehmend und roch entsprechend. Um 1815 wurde daher beschlossen, den Kanal zu verrohren und als reinen Regenwasserkanal zu nutzen. Bis heute besteht dieses unterirdische Kanalsystem und steht inzwischen unter Denkmalschutz. Anschließend bebaute man den Platz mit einer Kaserne. Im Jahr 1897 wurde diese Kaserne abgerissen und das heutige Postgebäude im Stil des Neobarocks errichtet. Der zum Stephansplatz zeigende Flügel wurde 1918 im Stil des Neoklassizismus ergänzt.
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Karlsruhe um 1720 Gut erkennbar ist die fächerförmige Anordnung der Straßen und Gebäude [schwarz], die vielen Grünflächen [grün], der Landgraben [blau] und der Friedhof [grau]
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Karlsruhe um 1800