jüdische Geschichte

Kaum etwas ist über die jüdische Geschichte von Katzenelnbogen bekannt, geschweige denn wo die wenigen jüdischen Bürger lebten bzw. als was sie arbeiteten. Mit der Stadterhebung 1312 wurde es bis zu zwölf jüdischen Bürgern gestattet, sich in der Grafschaft Katzenelnbogen niederzulassen. Ob und wie viele jüdische Bürger in die Grafschaft kamen, ist unbekannt. Damals lag die Stadt abseits der großen jüdischen Zentren am Rhein (wie beispielsweise Mainz oder Köln) und war somit unattraktiv. Auch über mittelalterliche Pogrome in Katzenelnbogen ist bisher nichts bekannt, zudem wurde bisher weder ein Betsaal, noch eine Synagoge entdeckt. Die jüdischen Bürger lebten Tür an Tür mit ihren christlichen Nachbarn zusammen. Im Jahr 1482 wurde Meir Katzenelnbogen, Sohn eines jüdischen Bürgers in Katzenelnbogen, geboren. Nach seiner Geburt lebte er zunächst im Ort und ging hier vermutlich zur Schule. Anschließend studierte er in Prag und Krakau. Nach dem Studium ging er nach Norditalien, wurde unter anderem Rabbi von Venedig und initiierte eine Synode in Ferrara. Heute leben seine Nachfahren überall auf der Welt, unter anderem in den USA, England und Israel. Auch der bekannte Pianist Felix Mendelsohn-Bartholdy, Karl Marx und viele weitere bekannte Persönlichkeiten haben Katzenelnbogener Juden in Ihrem Familienstammbaum. In den darauffolgenden Jahrhundert lebten nur wenige jüdische Bürger in Katzenelnbogen, über sie ist kaum etwas bekannt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurden die jüdischen Bürger unterdrückt, verschleppt und in den Konzentrationslagern ermordet. Heute erinnert kaum mehr etwas an diese lange und wechselvolle jüdische Geschichte.