Die Stadtgeschichte von Katzenelnbogen ist eng mit der Geschichte von Klingelbach verbunden, auch wenn der Ort jahrhundertelang eigenständig war. Im Jahr 1184 wird Klingelbach erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert entwickelte sich Klingelbach zu einer kleinen Vogtei, welche von den Herren von Klingelbach geführt wurde. Ein Mann aus Remagen namens Thiel Scherer begleitete um 1433 den Grafen von Katzenelnbogen als Balbierer (auch Babierer genannt, ein Wundarzt oder Bader) auf einem Feldzug.Nach der Rückkehr blieb er in Diensten des Grafen und hatte in der Vorburg der Grafenburg einen Hof. Um 1456 wurde er in den Adelsstand erhoben. Im Laufe der Zeit besaß die Adelsfamilie von Klingelbach über 40 Höfe im ganzen Land, etwa 14 lagen in der Region rund um Katzenelnbogen und Klingelbach.Zwischen 1383 und 1818 war Klingelbach in zwei Orte unterteilt. „Klingelbach diesseits des Baches“ wurde auch Oberklingelbach genannt und lag östlich des Grabenbachs, während „Klingelbach jenseits des Baches“ auch als Unterdorf oder Kirchdorf bezeichnet wurde. Die Höfe der beiden Orte wurden damals an unterschiedliche Adelsfamilien bzw. Klöster verlehnt.Heute ist die jahrhundertelange Teilung des Ortes nicht mehr zu erkennen, auch wenn das ehemalige Rathaus von Klingelbach interessanterweise genau an der Grenze der beiden Orte errichtet wurde – wahrscheinlich kein Zufall. Im Zuge der Straßenerweiterung 1977 verschwand das Rathaus aus dem Ortsbild – heute ist der Platz noch nicht wieder bebaut.