Birkenwald

Hier bist du am Rand des Moores, noch weist kaum etwas auf das nahe Moor hin. Betrachtet man den Wald auf der rechten Seite des Weges jedoch etwas genauer, erkennt man anhand der hier wachsenden Büsche und Bäumen, dass man am Rande eines Moores steht. Im Wald kommen kaum Nadelbäume vor, die typisch für hochalpine Wälder sind, stattdessen wachsen hier Birken. Birken sind sogenannte Pionierpflanzen, die rasch neue Lebensräume erobern. Sie stellen geringe Ansprüche an Boden und Nährstoffe, haben flache Wurzeln und kommen mit großen Temperaturschwankungen gut zurecht. Der moorige, nasse Boden ist dennoch eine Herausforderung für die Birke, denn er bietet nur wenig Halt. Die Bäume können nur oberflächliche Wurzeln ausbilden, denn im Wasser können Wurzeln nicht stehen, sie versorgen den Baum unter anderem mit Sauerstoff und würden dort „ertrinken“ und verrotten. Durch den fehlenden Halt kommt es an solchen Standorten auch immer wieder zu Sturmschäden. Der Waldboden wird von Gräsern bedeckt. Das gelbliche Gras, das zwischen den Birken steht, ist das Pfeifengras. Es wächst auf sich langsam zersetzendem Torf. Im Moor zeigt es eine zerstörte Moorlandschaft an, hier am Rande des Moores kommt es natürlicherweise vor.
Die weiße Rinde der Birke heizt sich nicht so schnell auf und schützt den Baum somit vor Schäden. Die weiße Färbung kommt von der organischen Schicht Betulin, welches die Rinde hell färbt. Eine sehr schlaue Methode von der Natur! Vermutlich steht direkt neben dem Rundweg im Moor keine Birke, die du genauer untersuchen kannst. Suche daher Garten, im Park oder im Wald eine Birke am Wegesrand. Findest du ein altes Rindenstück am Boden? Frag mal in deiner Familie, ob jemand ein Stück Birke als Kaminholz hat. Auf alter Rinde erkennt man die fast durchsichtige Schicht am besten. Dies ist das Betulin, welches die Birke während ihres Lebens geschützt hat.