Moorwald
Moorwälder zählen inzwischen mit zu den
seltensten Biotopen Deutschlands. Es ist nicht
das, was gemeinhin unter einem Moor
verstanden wird. Historisch betrachtet
bedeckten noch zu römischer Zeit Moorwälder
die meisten Bereiche Deutschlands.
Moorwälder sind Moorflächen, die durch dichten
Baumbestand gekennzeichnet sind. Die hier
wachsenden Bäume sind an feuchte Böden gut
angepasst.
Das Moor wird wieder von der Bergkiefer
dominiert und bildet einen fast
undurchdringlichen Wald. Der gebildete Torf
besteht hauptsächlich aus abgestorbenen
Nadeln und Holz. Der Boden in solch einem
Bereich hat einen sehr niedrigen pH-Wert, ist
also sauer. Dieses saure und feuchte Erdreich
ist ideal für eine Vielzahl von Pilzen und
Flechten, die hier sehr gut gedeihen.
Pilze werden meist unterschätzt, doch sie
übernehmen wichtige Aufgaben und sorgen für
ein stabiles Ökosystem im Moor. Sie zersetzen
abgestorbenes Material und „räumen“ dadurch
den Moorboden auf. Die meisten Pilze führen
ein verborgenes Leben. Sie sind oftmals winzig
und dadurch kaum zu erkennen. Was wir
landläufig als Pilz bezeichnen, ist nur die Frucht
des Ständerpilzes. Die Ständerpilze stellen nur
eine kleine Gruppe der Pilze dar, es gibt noch
viele andere Pilzarten.
Der eigentliche Organismus lebt unter der Erde
bzw. in einem organischen Material wie totem
Holz. Das meist sehr unscheinbare Pilzgeflecht
(Myzel) bildet ein weitverzweigtes Netzwerk.
Ein ausgewachsener Fruchtkörper bildet auf der
Hutunterseite Millionen winzig kleiner Sporen.
Diese sind so klein, dass man sie meist erst
unter dem Rasterelektronenmikroskop
erkennen kann. Wenn sie reif sind, fallen sie
aus dem Hut und werden vom Wind
davongetragen.
An vielen Bäumen und auf dem Boden
liegenden Totholz können unterschiedliche
Flechten entdeckt werden. Dabei sind Flechten
noch eigenartigere Lebewesen als die Pilze. Als
Flechte wird die Symbiose zwischen
bestimmten Pilzen mit Algen bezeichnet. Dabei
sind beide Organismen mikroskopisch klein. Je
nach Wuchsformen können Flechten in drei
große Gruppen eingeteilt werden:
Krustenflechten, Blattflechten und
Strauchflechten. Die Benennung der Flechte
orientiert sich an dem Namen des Pilzes, mit
dem die Alge die Symbiose eingeht.
kleine Pilz-Fruchtkörper auf Moos
Trompetenflechte auf Totholz
Vegetation im Waldmoor