Klimawandel und Moor

An den Rändern des Moores wird der Wald zunehmend dichter und artenreicher. Zwar dominieren auch hier noch Birken, es kommen aber auch schon andere Laubbäume vor, vereinzelt auch Nadelhölzer wie Fichten oder Tannen. Daran erkennt man, dass die letzten trockenen Jahre ihre Spuren im Kematsrieder Moos hinterlassen haben, erste Anzeichen des drohenden Klimawandels? Das ist nicht gewiss, dennoch ändert sich derzeit das Klima im Alpenraum rapide, teilweise ist die Durchschnittstemperatur bereits um 3,5 Grad Celsius gestiegen. Durch häufigere Trockenphasen und geringere oder unregelmäßige Niederschläge sinkt der Grundwasserspiegel und der Moorkörper trocknet aus. Die Moorvegetation, allen voran das Torfmoos, stirbt ab und neue Baumarten wandern in das trockene Moor ein. Wiederholen sich die Trockenjahre und werden im Winter die Grundwasserreserven durch Regen und Schnee nicht ausgeglichen, führt es schlussendlich zum Absterben des Moores, welches als Hochmoor von Niederschlägen abhängig ist. Diese Entwicklung ist in vielerlei Hinsicht bedenklich. Wenn die Moore durch die zunehmende Trockenheit absterben, geht ein einmaliger Lebensraum für immer verloren. Zudem setzen austrocknende Moore große Mengen Treibhausgase frei, denn der sich zersetzende Torf hat im lebenden Zustand große Mengen an Kohlenstoff speichern können. Eine 15 Zentimeter dicke Torfschicht speichert auf der gleichen Fläche den Kohlenstoff eines sechsmal größeren Waldes, der 100 Jahre alt ist und ungestört wachsen konnte.
Moore Wälder
Anteil von Mooren und Wäldern an der Landoberfläche, sowie der gespeicherte CO 2 - Anteil im Verhältnis.