Holstenstraße

Die Geschichte Kiels beginnt um 1233 mit der offiziellen Gründung durch Graf Adolf IV. (*1205, †1261), der Edler Herr zu Schaumburg und Graf von Holstein war. Wahrscheinlich gab es hier bereits zuvor eine Handelssiedlung als Keimzelle der Stadt. In den kommenden Jahrhunderten lag Kiel im Grenzgebiet zwischen dem Dänischen Königreich und dem Heiligen Römischen Reich (dem damaligen Deutschland). Staatsrechtlich betrachtet gehörte Kiel jedoch immer zum Heiligen Römischen Reich, auch wenn es Teil des Herzogtums Holstein war. Bereits kurz nach der Stadtgründung wurde Kiel das lübische Recht verliehen und 1284 trat Kiel der Hanse bei. Da Kiel jedoch immer eine herzogliche Stadt blieb, blühte der hanseatische Handel nie so stark auf wie in den freien Hansestädten. Stattdessen kam es immer wieder zu Zerwürfnissen mit dem Bündnis, was schlussendlich zu dem Ausschluss Kiels aus der Hanse führte. Im 15. Jahrhundert blühte in Kiel das Finanzwesen auf. Damals gründeten Kieler Kaufleute den Kieler Umschlag, einen mittelalterlichen Geld- und Hypothekenmarkt. Nach dem Ende des Deutsch-Dänischen Krieges im Jahr 1864 wurde Kiel 1867 Teil von Preußen. Die Stadt wurde zum Marinehafen ausgebaut und erlebte einen wirtschaftlichen und militärischen Aufschwung. Auf einmal war es eine der wichtigsten Städte an der deutschen Ostseeküste. Mit dem Ende des ersten Weltkrieges wurde dieser Aufstieg jäh beendet. Einen weiteren Tiefschlag erlebte Kiel im Zweiten Weltkrieg. Die Stadt wurde mit über 80 % deutschlandweit am stärksten zerstört. Heute erinnert nur noch wenig an die schwere Zerstörung im Krieg. Die Holstenstraße ist eine der ältesten Straße der Stadt. Die Bebauung ist ganz typisch für Kiel. Die Gebäude stammen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als weite Teile der Innenstadt wiedererrichtet wurden. Die damaligen „Stadtväter“ entschieden sich - anders als in vielen anderen Städten Deutschlands - dazu, die historischen Gebäude der Innenstadt nicht zu rekonstruieren. Daher prägt bis heute die vorwiegend schlichte Nachkriegsarchitektur das Stadtbild.