Kleiner Kiel
Der Kleine Kiel ist ein Teil der Kieler Förde und
bis heute über ein Rohrsystem mit der Kieler
Förde verbunden: daher ist es im Grunde
Brackwasser. Diese heute als Seen
erscheinende Wasserflächen sind
wahrscheinlich natürlichen Ursprungs, da sie
bereits zu Zeiten der Stadtgründung bestanden
und damals die mittelalterliche Stadt schützten.
So war die Stadt an drei Seiten von Wasser
umgeben. Die vorgelagerten Wehranlagen und
das Schloss sicherten den einzigen Zugang in
die Stadt.
Die innerhalb des „Wasserrings“ gelegene
Altstadt war ab etwa 1329 mit einer steinernen
Mauer umgeben. In dieser mittelalterlichen
Stadtmauer gab es neun Stadttore.
Vorher wurde die Stadt vermutlich durch
Palisaden und Erdwallsysteme geschützt: von
diesen Anlagen sind jedoch keine
archäologischen Spuren mehr zu finden.
Bis ins 19. Jahrhundert war der Kleine Kiel
durchgehend oberirdisch mit der Förde
verbunden und bot dadurch einen natürlichen
Schutz der Stadt. Dann wurde der Kleine Kiel
durch den Bau von Straßen und Häusern immer
mehr eingeengt. Noch im Jahr 2002 gab es
Überlegungen, Teile des Wassersystems (den
heutigen Bootshafen) zuzuschütten und damit
das mittelalterliche Kieler Stadtbild vollständig
zu vernichten. Glücklicherweise konnte dieses
verhindert werden.
Heute sind die Kieler stolz auf das Wasser in
der Stadt. Im Jahr 2020 wurde ein neuer
Abschnitt des Wassersystems wieder freigelegt.
Dadurch wurde der Bereich zwischen dem
Bootshafen und dem Kleinen Kiel (dein
aktueller Standort) deutlich aufgewertet und
lädt zum Bummeln ein. Unserer Meinung nach
ein städtebaulich sehr gelungenes Projekt.
Alte Ansicht des Wasserrings
freigelegtes und neugestaltetes Wassersystem
früherer Verlauf der Stadtbefestigung mit Toren /
Türmen, wichtigen Gebäuden und „Kleiner Kiel“