Kieler Schloss

Das Kieler Schloss dominierte seit der Stadtgründung die Silhouette der Stadt und war besonders von der Förde aus prächtig anzusehen. Um 1260 erstmals urkundlich erwähnt, galt es bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg als das schönste profane (nicht-kirchliche) Bauwerk Schleswig-Holsteins. In seiner langen Geschichte wurde das Schloss mehrfach umgebaut, erweitert und dem jeweiligen Baustil seiner Zeit angepasst. Errichtet wurde es vom Stadtgründer und damaligen Grafen von Holstein, Adolf IV. Nachdem das Herzogtum Schleswig-Holstein- Gottorf gegründet worden war, wurde Kiel zu einer Nebenresidenz. Der damalige neue Herzog ließ in seinem ganzen Land an zahlreichen Stellen Residenzen errichten. Nach der Zerstörung des Schlosses im Zweiten Weltkrieg entschied man sich gegen die Rekonstruktion der Anlage. Stattdessen wurde das Schloss deutlich einfacher und im Stil der Nachkriegsarchitektur wiedererrichtet. Inzwischen gibt es einige Stimmen, die sich eine Rekonstruktion des Schlosses wünschen oder eine umfassende Umgestaltung und Aufwertung des Schossareals. Dabei muss man sich immer wieder die Frage stellen, ob eine Rekonstruktion eines historischen Bauwerkes sinnvoll und gerechtfertigt ist. Ein Teil der Geschichte ist ja auch die Zerstörung des Bauwerkes und die Entscheidung, es nicht wiederaufzubauen. Daher gibt es auch immer auf beiden Seiten Gegner und Befürworter bezüglich einer Rekonstruktion. Eine weitere Frage ist die Nachnutzung eines Schlossnachbaus, der dem Bau dann in seiner Bedeutung gerecht wird.
Alte Ansicht vom Schloss
Alte Ansicht vom mittelalterlichen Schloss