Stadtentwicklung
Das mittelalterliche Kirchhain diente den
Hessischen Landgrafen als Bollwerk gegen die
mainzische Amöneburg. Kirchhain hatte daher
eine überragende politische und wirtschaftliche
Bedeutung. Als Gründungskerne gelten der
Hügel mit der Stadtkirche und der Kirchhainer
Marktplatz. Die Lage der Kirche spielte in der
Entwicklung der Stadt eine bedeutendere Rolle.
Die Kirche bildete das Zentrum des
mittelalterlichen Straßennetzes. Man erbaute
die Straßen ringartig um den Hügel mit der
Stadtkirche. Noch heute kann man die drei
Ringe erkennen, denn der mittelalterliche
Straßenverlauf wurde nie verändert.
Einen der Ringe bildet unter anderem die
Straße „Auf dem Groth“ und „Unterm Groth“.
Dabei spielt der Name auf die vielen Treppen
an, welche die „Ringstraßen“ miteinander
vernetzten. Es leitet sich vom lateinischen Wort
„Gradus“ ab, was so viel wie Stufe bedeutet.
Von der mittelalterlichen Bebauung ist kaum
mehr etwas erhalten. Heute werden die
Straßenzüge „Auf dem Groth“ und „Unterm
Groth“ hauptsächlich von Gebäuden des 17. bis
19. Jahrhunderts gesäumt. Die meisten dieser
Häuser sind inzwischen verputzte Wohnbauten,
nur vereinzelt ist das Fachwerk noch zu
erkennen und lässt erahnen, wie die Straße
einst ausgesehen hat.