Hohlwegspuren

Archäologische Funde zeigen, dass der Mensch seit Jahrtausenden auf der Achim-Verdener Geest lebt und hier seine Spuren hinterlassen hat. Die ältesten Funde in der Region reichen bis in die Altsteinzeit vor über 100.000 Jahren zurück. An dieser Stelle, am Übergang vom Tal des Gibbachs auf eine kleine Hochebene der Geest, wird ein Höhenunterschied von etwa 20 Metern überwunden - genau genommen nicht sehr viel. Werden die gleichen Wege jedoch über tausende von Jahren genutzt, kommt es im Laufe der Zeit entlang der Trassen zu einem Abtrag von Material und damit der Bildung von Hohlwegen. Solche alten Hohlwege sind bis heute an dieser Stelle sichtbar. Noch immer sind viele Fragen zu diesen Hohlwegen unbeantwortet. Zunächst einmal stellt sich die Frage, wie alt diese Hohlwege sind und wie lange sie genutzt wurden. Hier besteht wieder das Problem, dass man das Alter der Wege nicht wirklich zuverlässig bestimmen kann (vgl. Station 2). Solch ein Hohlweg bildet sich innerhalb weniger hundert Jahre, wurde aber unter Umständen viele tausend Jahre genutzt. Aktuell wird davon ausgegangen, dass diese alten Hohlwege, so wie diese hier, aus der Jungsteinzeit bzw. der frühen Bronzezeit stammen – damit hätten sie ein Alter von bis zu 4.000 Jahren. Immer mehr Funde und Studien lassen vermuten, dass es bereits in der Steinzeit und der darauffolgenden Bronzezeit ein „Fernwegenetz“ in Europa gab. Dabei wurden nicht nur Waren „transportiert und gehandelt“, sondern auch Erfahrungen und Neuerungen / Erfindungen ausgetauscht. Es ist jedoch unklar, wie viele dieser „Fernwege“ es wirklich gab, und ob es Wege waren, wie man sie sich heute gerne vorstellt: gut ausgebaut und über tausende von Jahren in Nutzung. Vielleicht waren es auch eher kleine Wege, deren Lage sich immer wieder veränderte. Heutzutage besteht ein großes Bedürfnis nach klaren Fakten und Namen. Daher begegnet einem in mancher Literatur im Zusammenhang mit den hiesigen Hohlwegen die Bezeichnung „Lüneburger Salz- und Postweg“. Wenn man sich die Karten und Verläufe dieses Handelsweges anschaut, kommen durchaus Zweifel auf. Die im Großraum belegten historischen Handelswege des Mittelalters und der Neuzeit führten weit an der Hügelgräberheide vorbei.