Rathaus
Bis ins Jahr 1443 gehörte Kitzingen zum Bistum
Würzburg und wurde durch das
Benediktinerinnenkloster verwaltet. Daher
hatte die Stadt zunächst kein eigenes Rathaus.
Stattdessen tagte der Stadtrat, der kaum
Befugnisse hatte, an wechselnden Orten,
oftmals auch direkt auf klösterlichem Grund.
Durch die hohe Verschuldung des Kitzinger
Klosters und des Würzburger Bistums wurde
Kitzingen ab 1443 als Reichslehen ein Teil der
Markgrafschaft von Brandenburg-Ansbach.
Dadurch erlebte Kitzingen besonders nach der
Reformation eine Zeit der wirtschaftlichen
Blüte. Zu dieser Zeit wurde auch das heutige
Rathaus errichtet (1563 fertiggestellt),
nachdem die Markgrafen den Bürgern
Kitzingens weitreichende Rechte und
Selbstbestimmung eingeräumt hatten.
Das Rathaus zählt zu den schönsten
Renaissance-Rathäusern Unterfrankens. Der
Baustil ist besonders am reich verzierten
Treppengiebel an der Seite des Gebäudes zu
erkennen, die durch dekorative Rundbögen
weiter verziert sind. Eine breite Fensterfront ziert
die oberen Etagen.
An der Ecke des Rathauses ist das Wappen der
Markgrafen von Brandenburg-Ansbach
angebracht. Darunter steht die Figur des
Kitzinger Häckers. Sie stellt einen Winzer mit
Hacke im Weinberg dar und unterstreicht die
Bedeutung des Weinbaus für die Stadt.
Etwa auf Straßenniveau hängt die Kitzinger Elle,
ein wichtiges Längenmaß in der mittelalterlichen
Stadt. Viele der Bauten Kitzingens wurden
anhand dieser Elle errichtet und vermessen.