Alte Mainbrücke
Seit Jahrhunderten gibt es in Kitzingen eine
Furt durch den Main. Diese lag jedoch nicht an
der Stelle der heutigen alten Mainbrücke,
sondern etwa 100 Meter flussaufwärts in der
Flucht des ehemaligen Klosters Kitzingen.
Einer Sage nach soll bereits der karolingische
König Pippin der Jüngere (Pippin III., *714,
768) eine Brücke errichtet haben. Bisher gibt
es jedoch keine schriftlichen oder
archäologischen Zeugnisse zu solch einer
Brücke.
Eine erste hölzerne Brücke wird um 1300
erstmals urkundlich erwähnt. Da sie durch die
Herren von Hohenlohe errichtet wurde, lag sie
nun nicht mehr in der Flucht des Klosters,
sondern flusswärts vom Rathaus und dem
Marktplatz.
Damals war diese Brücke sehr bedeutsam für
die Stadt, war es doch zu dieser Zeit eine von
nur sechs Mainbrücken in Unterfranken. Noch
heute kommt sie im Stadtwappen von Kitzingen
vor.
Auf der Brücke verlangte die Stadt Zoll, um
damit den Bau der Brücke zu (re)finanzieren
und den Übertritt zu kontrollieren. Diese erste
Holzbrücke wurde bereits in den kommenden
Jahrzenten durch eine steinerne Brücke ersetzt.
Über die Jahre wurden die Kitzinger
Mainbrücken mehrfach zerstört, entweder
durch feindliche Angriffe oder
Naturkatastrophen wie Hochwasser oder
Eisgang auf dem Main.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke
gesprengt und nach dem Krieg wiedererrichtet.
Im Jahr 1955 wurden die drei mittleren
Rundbögen entfernt, um den zunehmenden
Schiffsverkehr auf dem Main nicht zu
behindern.
In der Flucht zum damaligen Kloster lag die Furt
durch den Main [vermuteter Verlauf gestrichelt
dargestellt].
Mit dem Bau des Rathauses wurde eine neue
Lage zur Überquerung des Mains gewählt. Die
neue Brücke lag in der Flucht zum Rathaus. Es
war ein Zeichen des Stolzes der Stadtherren
gegenüber dem Bistum.