Äußere Stadtmauer

Ab Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Kitzingen Teil des Markgrafentums Brandenburg-Ansbach und damit eine weltliche Stadt, unabhängig vom Kloster Kitzingen. Dadurch wuchs die Bevölkerung rasch an, sodass die Stadt schon bald über die mittelalterliche Stadtmauer hinauswuchs. Daraufhin wurde eine neue, äußere Stadtmauer errichtet. Sie hatte sechs Stadttore und 28 Mauertürme und umschloss eine dreieckige Fläche. Nun war auch das Kloster in den Stadtmauerring integriert. Das heute blau gestrichene Haus war ein Wehrturm der äußeren Stadtbefestigung. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatte die Stadtmauer eine Reihe wichtiger Aufgaben. So schützte sie die Bürger nicht nur vor Räubern und Angreifern, sondern diente auch als Hochwasserschutz vor den Fluten des Mains. Nachts wurden die Stadttore immer geschlossen. Wer also spät zurück in die Stadt wollte und die Tore bereits geschlossen waren, musste bis zum nächsten Tag warten. Auf diese Weise wusste der Stadtrat immer, wer sich derzeit in der Stadt aufhält. Zudem wurde von auswärtigen Besuchern wie Händlern oder Besucher ein Stadtzoll erhoben.
 OpenStreetMap contributors  Kloster
vermutlicher Verlauf der inneren und äußeren Stadtmauer