Rheinkran

Der alte Rheinkran erinnert an die Zeit, als der Handel in Koblenz florierte und die vorhandenen Hafenanlagen für das Handelsaufkommen nicht mehr ausreichten. Daraufhin wurde 1611 an dieser Stelle der Hafen erweitert und der heute hier erhaltene Rheinkran direkt vor der mittelalterlichen Stadtmauer errichtet. Da er also von der Mauer nicht geschützt wurde, war es nicht nur ein Hafenkran, sondern diente als Bastion der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung. Zu dieser Zeit wurde die gesamte spätmittelalterliche Stadtmauer verstärkt. Bereits die Römer hatten die erste Stadtmauer von Koblenz errichtet. Das römische Koblenz war deutlich kleiner und lag nur im Bereich der inneren Altstadt entlang der Mosel. In der Mitte des 13. Jahrhunderts war diese Fläche zu klein geworden und Neubürger begannen vor den Toren der Stadt zu siedeln. Daraufhin wurde um 1250 der Beschluss gefasst, eine neue, deutlich größere Mauer zu errichten. Bereits 20 Jahre später wurden die Planungen verworfen, denn die geplante Erweiterung wäre zu klein gewesen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde eine neue Stadtmauer errichtet. Sie umschloss eine deutlich größere Fläche und umfasste große, damals unbebaute Bezirke. Sie schützte nun auch den Bereich der Moselmündung und des Rheins. Nachdem der Kran im 19. Jahrhundert nicht mehr benötigt wurde, baute man den Kran zu einem Flusspegel um. Seit dieser Zeit erfasst der Pegel an dieser Stelle den Wasserstand des Rheins. Dabei funktioniert der Pegel nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren. Wenige Meter weiter flussabwärts lag zu römischer Zeit die erste Brücke über den Rhein. Diese wurde um 48 n. Chr. errichtet und war eine damalige Meisterleistung. Nach Ende der römischen Zeit (5. Jahrhundert, Spätantike) wurde die Brücke aufgegeben und verfiel. Erst im 19. Jahrhundert gab es in Koblenz wieder eine Brücke über den Rhein. Ab dem Jahr 1200 gab es eine Fähre über den Rhein, um den Fluss zu queren. Im Jahr 1680 wurde eine sogenannte „Fliegende Brücke“ im Bereich des Alten Krans errichtet. Die „Fliegende Brücke“ war eine Gierseilfähre.