Diese Sage soll sich im Jahr 1262 in der
Bischofspfalz zugetragen haben. Zu dieser Zeit
gab es große Spannungen zwischen dem
Stadtrat und dem Kölner Bistum, besonders der
Bischof hatte große Bedenken, Einfluss und
Macht zu verlieren.
Eines Tages war der Kölner Bürgermeister Grin
beim Bischof zum Essen eingeladen. Nach dem
Essen wollte der Bischof dem Bürgermeister
seinen neu angeschafften Löwen zeigen. Als der
Bürgermeister vor dem offenen Käfig stand,
schubste ihn der Bischof in den Käfig und
verschloss diesen. Der Bürgermeister behielt im
Löwenkäfig einen kühlen Kopf, holte einen
kleinen Dolch aus seinem Mantel und stach
voller Mut dem Löwen ins Herz. Daraufhin starb
der Löwe und der Bürgermeister befreite sich
aus dem Käfig und verließ die Bischofspfalz.
In der Stadt war das Geschrei groß, denn der
Bürgermeister Grin war ein beliebter Mann.
Anschließend lief der Bischof schreiend durch
die Gassen von Köln und verkündete, dass ein
schreckliches Unglück passiert sei. Der
Bürgermeister sei ausversehen in den
Löwenkäfig geraten.
Nachdem der Bürgermeister am Rathaus
eintraf, ließ er den Bischof und seine Gehilfen
festnehmen und in den Kerker sperren. Wenige
Tage später wurden sie am Torbalken des
Domklosters erhängt.