Dom

Der Kölner Dom, der offiziell „Hohe Domkirche Sankt Petrus“ heißt, ist die größte, wichtigste und bekannteste Kirche Deutschlands und das Wahrzeichen der Stadt. Heute zählt der Dom zum UNESCO Weltkulturerbe. Der Dom wurde erst nach 632 Jahren Bauzeit im Jahr 1880 vollendet. Trotz dieser langen Bauzeit (1248 bis 1880) hat sich der Baustil über die Jahre kaum verändert. Alle am Bau beteiligten Architekten nutzten immer wieder die gleichen Baupläne und schufen dadurch das Meisterwerk des gotischen Doms. Es ist einer der wenigen mittelalterlichen Bauten, zu denen es Baupläne gab. Im Mittelalter war es im Allgemeinen nicht üblich, Baupläne anzulegen. Durch archäologische Ausgrabungen unter dem Dom ist bekannt, dass hier bereits im 4. Jahrhundert eine christliche Frühkirche stand, welche direkt auf römischen Fundamenten errichtet wurde. Das genaue Aussehen dieser Frühkirche ist unbekannt. Der „Alte Dom“, der Vorgängerbau des heutigen Doms, wurde 873 geweiht und hatte für die damaligen Verhältnisse bereits eine stattliche Größe. Der „Alte Dom“ verfügte über ein Langhaus, welches beidseitig durch Querhäuser begrenzt wurde. Seine Architektur diente als Vorbild für viele europäische Kirchen. Nach einem Brand entschied man sich im Jahr 1248, diesen Dom abzureißen und eine neue Kirche zu errichten. Der heutige Kölner Dom wurde etappenweise errichtet, sodass bereits fertiggestellte Teile des Doms genutzt werden konnten und die Gemeinde dadurch eine Kirche hatte. Zunächst wurde der Chor errichtet (1248-1322), danach folgten die Seitenschiffe und der südwestliche Turm. Das Langhaus, der Kern des heutigen Doms, wurde in den Jahren 1450-1528 errichtet. Danach ruhte der Bau des Doms von 1528 bis 1823. Fast 300 Jahre lang prägte der Baukran und die Baustelle die Stadtsilhouette von Köln. Zwischen Chor und Langschiff gab es eine Mauer, sodass der Dom unvollständig wirkte. Durch die Reformation brach zu dieser Zeit der Handel mit Ablassbriefen ein, sodass es zu finanziellen Schwierigkeiten kam. Zudem wurde der Bau während der französischen Besatzung zu Zeiten Napoleons beschädigt und teilweise sogar als Pferdestall genutzt, ein Zeichen der Überlegenheit der Besatzer. Im 19. Jahrhundert, der Zeit der Romantik, wurden gotische Bauten wiederentdeckt und als historisch wertvoll angesehen. Dies führte schlussendlich dazu, dass der Dom in den Jahren 1842-1880 anhand alter Baupläne vollendet wurde. Damit konnten auch die Trennwände im Inneren schließlich entfernt werden und der Raum seine einmalige Wirkung entfalten. Auch heute ist die Raumgröße mit das beeindruckendste, wenn man erstmals den Dom betritt.
Ansicht des Alten Doms
Dom kurz vor dem Weiterbau
Kölner Dom