Birkenwald
An dieser Stelle sieht der Wald ganz anders
aus. Hier wachsen zahlreiche Birken, die
wenigen Kiefern sind deutlich kleiner als im
vorherigen Waldbereich und zwischen den
Bäumen gibt es größere Freiflächen, die von
Moosen, Flechten und Gräsern bewachsen
werden. Es ist der Übergang vom Wald auf die
Heidefläche. Deutlich mehr Sonne lässt viele
lichthungrige Pflanzen gedeihen. Weil der
Boden jedoch sehr sandig und damit
nährstoffarm ist und Wasser rasch versickert,
können hier nur spezialisierte Pflanzen
gedeihen, die sich an den extremen Standort
angepasst haben.
Die Birke ist einer der wenigen Bäume mit einer
hellen Rinde. Diese erlaubt es der Birke, hier in
der halboffenen Landschaft zu wachsen. Die
weiße Farbe sorgt dafür, dass sich der Baum
nicht so schnell aufheizt. Eine dunkle Rinde
würde sich tagsüber rasch erwärmen und
nachts stark auskühlen. Risse wären die Folge.
Zudem wird die Rinde der Birke von einer
Schutzschicht bedeckt, dem sogenannten
Betulin. Diese Schicht schützt die Birke vor der
Sonne, der Hitze und Schädlingsbefall.
Flechten sind sehr eigenartige Lebewesen. Pilze
bilden eine Symbiose mit Algen. Dabei sind
beide Organismen mikroskopisch klein. Je nach
Wuchsformen können Flechten in drei große
Gruppen eingeteilt werden: Krustenflechten,
Blattflechten und Strauchflechten. Die
Benennung der Flechte orientiert sich an dem
Namen des Pilzes, mit dem die Alge die
Symbiose eingeht.
Auch Moose sind Überlebenskünstler, die
praktisch alle Klimazonen der Erde besiedeln
können. Monatelange Trockenheit und hohe
Temperaturen sind kein Problem für das Moos.
Heute gelten Moose als die ältesten und damit
ursprünglichsten Pflanzen überhaupt. Moose
haben keine Leitgefäße und Wurzeln, das
benötigte Wasser wird über die Moosoberfläche
aufgenommen. Wenn kein Wasser zur
Verfügung steht, schalten sie auf Sparflamme
und warten teils Jahre, bis Wasser sie wieder
zum Leben wiedererweckt.
Rentierflechte
Schlauchflechte mit roten Fruchtkörpern
verschiedene Moose mit Becherflechte